"Welcome to hell": Autonome ziehen durch Erlangen
21.9.2017, 06:00 Uhr"Wir sind vorbereitet und mit genügend Beamten vor Ort. Aber natürlich hoffen wir, dass diese Demonstration ruhig und friedlich verläuft!" Bert Rauenbusch, Pressesprecher im Polizeipräsidium Mittelfranken, ist klar, dass ein Demonstrationsaufruf aus der "autonomen Szene", der das Motto "Joachim Herrmann – Welcome to hell" trägt, durchaus zu Beunruhigung in der Bevölkerung führen kann. Illustriert wird der Aufruf im Internet übrigens mit dem Konterfei des bayerischen Innenministers in einem Flammenmeer.
Ein "Komitee zur Durchführung des CSU-Verbots" hat für den Vortag der Bundestagswahl ab 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Neustädter Kirchenplatz angemeldet. Erwartet werden von den Veranstaltern rund 150 Teilnehmer. Anschließend findet ein Zug durch die Innenstadt über den Lorlebergplatz und die Allee am Röthelheimpark bis zur CSU-Geschäftsstelle in der Ludwig-Erhard-Straße statt. Zudem wollen die Initiatoren bereits ab 12 Uhr eine Kundgebung gegen einen Wahlstand der AfD unterstützen.
Auch das Rathaus hat die Demo im Blick. Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik: "Ich halte den Titel der Demonstration und die Werbung im Internet für geschmacklos. Demokratie lebt von inhaltlicher Auseinandersetzung und nicht von der Verunglimpfung einzelner Politiker. Das Demonstrationsrecht und das Recht auf freie Meinungsäußerung gehören jedoch zu den wichtigsten Gütern unseres Grundgesetzes. Dies gilt auch dann, wenn die Meinung uns nicht gefällt."
Die Polizei rechnet mit Störungen des Verkehrs auf etlichen Innenstadtstraßen durch die Veranstaltung. Die Stadt hat zudem angekündigt, dass aufgrund der Demo in der Friedrichstraße zwischen Hauptstraße und Schuhstraße sowie in der Schuhstraße zwischen Friedrichstraße und Universitätsstraße kein "Parkverkehr" möglich sei. In den entsprechenden Abschnitten gilt am Samstag ab 7 Uhr absolutes Halteverbot.
In der CSU-Geschäftsstelle sieht man dem Tag gelassen entgegen. Und Innenminister Joachim Herrmann? Der ist am Samstag ohnehin auf Wahlkampftour quer durch ganz Bayern.
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