Der größte Wunsch: Bis zuletzt zu Hause leben

14.6.2015, 12:00 Uhr
Der größte Wunsch: Bis zuletzt zu Hause leben

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Das Büro der SAPV ist von Ebermannstadt nach Forchheim ins Frechshaus am Rathausplatz umgezogen, weil es hier „einfach zentraler in der Versorgungsregion Landkreis Forchheim“ liegt, sagte der Leitende Arzt Dr. Jörg Cuno gestern bei der offiziellen Eröffnung des Büros.

Die Spezialisierte ambulante palliative Versorgung wird vom Gesetzgeber gefordert und ihre Leistungen von den Krankenkassen übernommen. Alle gesetzlich Versicherten haben Anspruch darauf. Wer die Dienste der SAPV benötigt, kann sie sich vom Haus- oder Facharzt oder von einem Klinikarzt verordnen lassen.

Zum Team in Forchheim gehören regelmäßig nach Bedarf bis zu zwei Mediziner und fünf Pflegekräfte. Sie arbeiten mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten, den Krankenhäusern, Pflegediensten und -heimen, Sanitätshäusern, Apotheken und Hospizvereinen zusammen. Aufgabe und Anspruch der SAPV ist es, Schwerstkranke und deren Angehörige zu Hause möglichst optimal zu versorgen, wobei die Palliativpfleger und -mediziner sich immer nur als spezielle Ergänzung zu den bereits tätigen Ärzten und Pflegediensten sehen.

Die SAPV der Sozialstiftung hat insgesamt sieben Stützpunkte in Nordbayern, mit Bamberg als Mittelpunkt. Sie bietet eine 24-Stunden-Rufbereitschaft an. Im Forchheimer Büro werden die lokalen Einsätze koordiniert.

Mehrmals täglich

Pflegedienstleiter Alexander Sieber sagte, in „99 Prozent der Fälle“ trage die SAPV dazu bei, „einen Notarzteinsatz zu vermeiden“. Zurzeit würden in der Region Forchheim rund 30 Schwerstkranke begleitet. Der Bedarf nehme zu. Manche leben noch allein zu Hause, andere werden von Angehörigen gepflegt. Bei beiden leiste die SAPV über die Linderung der körperlichen Symptome hinaus psychosoziale Unterstützung, vermittle weitere Hilfen.

Die Ärzte und Pfleger der ambulanten Palliativversorgung besuchen die Patienten „in der Regel ein- bis zweimal in der Woche“, so Alexander Sieber. Der Besuch kann wenige Minuten dauern, manchmal aber auch ganze Nächte: „Bei entsprechendem Bedarf erfolgen Hausbesuche aber auch mehrmals täglich.“ Oberbürgermeister Franz Stumpf hieß das Team der Palliativmedizin im Rathaus willkommen: „Sie leisten einen wichtigen Dienst, wenn Sie den Menschen helfen, dort zu sterben, wo sie es wollen.“

Die Zentralnummer der SAPV lautet (09 51) 50 31 68 00. Infos auch unter www.palliativ-portal.de

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