Duo fährt mit Opel "Astrid" zum Nordkap

Lea-Verena Meingast

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2.6.2018, 08:00 Uhr
Duo fährt mit Opel

© Roland Huber

"Sowas wollte ich schon immer machen. Nun sagte ich mir, jetzt oder nie", erzählt der Forchheimer Stefan Thoss. Ein Freund hatte ihm einen Link von der Rallye "Baltic Sea Circle" (BSC) geschickt, mit dem Hinweis das sei doch etwas für ihn. Immerhin hatte er schon mit dem Rad den Jakobsweg absolviert und war von London nach Amsterdam geradelt. "Ich war schon immer ein abenteuerlustiger Mensch und dachte mir, ich sollte den Traum von so einem Roadtrip auch mal umsetzen", sagt der 39-jährige IT-Projektleiter.

Am 16. Juni startet er mit seinem Freund Frank Naumann in Hamburg als "Team Sputnik". Die beiden sind eines von 250 Teams aus Deutschland, England und Holland. Der Weg ist das Ziel: In einem mindestens 20 Jahre alten Auto geht es ohne GPS über Landstraßen durch zehn skandinavische und baltische Länder bis zum Nordkap und wieder zurück nach Hamburg.

Dahinter steckt ein guter Zweck: "Jedes Team sucht sich ein Charity-Projekt aus, für das es mindestens 750 Euro Spenden sammelt", sagt Thoss. Für ihn und seinen Freund war schnell klar, dass das Geld dem Clownprojekt mit Sitz in Nürnberg zugute kommen soll, das kranken Kindern durch Clownbesuche im Krankenhaus ein Lächeln schenkt.

Eine Herzensentscheidung

"Meine eine Tochter war im Alter von elf Monaten mit einer unklaren Diagnose im Kinderkrankenhaus. Auch mögliche Horror-Diagnosen wie Leukämie standen im Raum", erinnert er sich. Später stellte sich heraus, dass sie eine verschleppte Nierenbeckenentzündung hatte, die zügig behandelt werden konnte.

"Aber da habe ich gesehen, was für eine tolle Arbeit die Klinikclowns leisten. Deshalb war das eine Herzensentscheidung." Er und sein Teamkollege spenden selbst und sammeln weitere Beiträge auf der Spendenplattform Better Place unter dem Titel "Wir fahren, ihr spendet. Kranke Kinder lachen".

Die Teilnahme an der Rallye zu organisieren, stellte sich als Herausforderung heraus. "Es war gar nicht so leicht, jemanden zu finden, der genauso verrückt ist, wie ich und Lust hat, 16 Tage auf engstem Raum zu verbringen", so Thoss. Ein Freund hatte zugesagt, musste dann aber absagen.

Außerdem musste ein Auto gefunden werden, das laut Rallye-Regeln nicht mehr als 1000 Euro kosten darf und älter als 20 Jahre sein muss. "Wir haben einen 22 Jahre alten Opel Astra für 500 Euro gekauft und ihn Astrid getauft", erzählt Thoss. Neongrün ist er inzwischen und soll noch mit dem Teamnamen und Aufklebern von Sponsoren versehen werden.

"Wir haben relativ viel Zeit und Geld in Astrid gesteckt." Immerhin muss sie täglich etwa 800 Kilometer Fahrt überstehen. "Wenn wir in den Wäldern Sibiriens eine Panne haben, wird es bestimmt länger dauern, aber wir sind optimistisch, dass wir die Herausforderungen meistern", so Thoss. Ein Notfallset mit Kabelbinder, Abschleppseil, Starterkabel und Werkzeug hat er bereits vorbereitet.

Feier am Polarkreis

Auf ihrer Route werden die beiden campen und müssen kleine Aufgaben absolvieren. "Die Highlights werden sicherlich Sankt Petersburg und die Sonnwendfeier am Polarkreis sein", glaubt er. Gerade hat er sein Visum für Russland beantragt. "Wenn wir Glück haben, bekommen wir noch Karten für die Fußball-WM, denn es spielen Argentinien und Nigeria, wenn wir dort sind."

Ein Camping-Probelauf hat schon gut geklappt. Nur ein paar Details wie Aufkleber auf dem Auto fehlen noch. Die Vorfreude steigt: "All die Länder und Kulturen, das sind Erfahrungen, die man sonst nicht so einfach macht. Das wird unglaublich."

Die beiden sind auch unserem Team vom Projekt "Straßen-Weise" aufgefallen: 

 

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