Forchheim: Klettern und Höhlenbauen sind inklusive
6.2.2014, 08:00 Uhr„Es ist ein Abenteuer“, sagt Joanna Schiener und sieht sich im künftigen Gruppenraum ihrer Krippe um. Wo jetzt noch Yton-Steine und Stahlträger dominieren, sollen in Zukunft „Bewegungslandschaften“ zum Klettern, Verstecken und Höhlenbauen anregen.
Es ist das Konzept, mit dem sich die 30-jährige Mutter zweier Kinder selbstständig machen will. In ihrem Flyer nennt sie ihre Einrichtung die „bewegte Kinderkrippe in Forchheim“ und erklärt: Sie will den Ein- bis Dreijährigen möglichst viele Möglichkeiten zur Bewegung und freien Entfaltung geben. „Wenn ich meinen Sohn vom Kindergarten abhole, frage ich als erstes, ob sie draußen waren“, sagt sie. Zeit an der frischen Luft bedeute ausreichend Bewegung. Und das sei wichtig in dem Alter.
Einmal pro Woche Training
In den Krippenräumen und auch im großen Garten sollen die Kinder ihrer Einrichtung dafür in Zukunft viel Platz bekommen. Allein der Gruppenraum misst 50 Quadratmeter. Die Bewegungspodeste aus Holz, die sowohl hier als auch im Schlafraum aufgestellt werden, sollen dazu beitragen. In weiterer Zukunft könnte sich Joanna Schiener außerdem eine Zusammenarbeit mit einem Forchheimer Sportverein vorstellen. „Dann könnte einmal pro Woche ein Trainer mit den Kindern arbeiten“, sagt sie.
Ihre pädagogische Ausrichtung auf Bewegung ist ein Bestandteil, mit dem sich Joanna Schiener von den umliegenden Einrichtungen abheben will. Gleiches gilt für ihre Öffnungszeiten: „Anders als die meisten Kinderkrippen werden die Kinder bei uns von 7 bis 18 Uhr betreut“, kündigt sie an.
Die ersten Anmeldungen hat sie bereits. Auch ihre zweijährige Tochter Viola zählt dazu. Bei den Betreuungskosten hat sie sich an den anderen privaten Krippen in Forchheim orientiert: 292 Euro zahlen Eltern zum Beispiel für eine Betreuung zwischen 30 und 34 Stunden in der Woche. Die Eröffnung einer eigenen Krippe hatte die Erzieherin schon lange im Hinterkopf. Nach der Ausbildung hat die geborene Bammersdorferin vier Jahre lang in einer privaten Einrichtung in Frankfurt gearbeitet. „Ich habe dort die Krippe mit aufgebaut“, berichtet sie. Nach ihrer Rückkehr hat sie auch in der Region als Erzieherin gearbeitet, eine Zeit lang sogar als Leiterin einer Einrichtung.
Den Garten immer im Blick
Vor zwei Jahren sei sie ihrem Ziel, eine eigene Krippe zu eröffnen, dann einen Schritt näher gekommen: Ihre Schwiegereltern verkauften ihr das Haus, in dem nun die Kindereinrichtung entsteht. „Damals habe ich allerdings noch keine Bedarfsanerkennung von der Stadt bekommen“, blickt die 30-Jährige zurück. Wohl wegen des bevorstehenden Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung kam die Stadt Ende 2012 jedoch wieder auf sie zu. Ihre zwölf Plätze wurden genehmigt und damit der Weg frei gemacht für die Fördermittel des Freistaates zum Krippenausbau. Rund 90 Prozent der Baukosten bekommt die Geschäftsfrau als Förderung.
Damit konnte es los gehen im Mehrfamilienhaus an der Michael-Kotz- Straße, dessen Garten direkt an das Wohnhaus der Familie Schiener grenzt. Hier entsteht jetzt im Untergeschoss die 150 Quadratmeter große Einrichtung für Kleinkinder — mit bodentiefen Fenstern und einem Wintergarten, von wo aus die Kinder immer einen Blick in den Garten werfen können.
Neben dem Gruppen- und dem Schlafraum gibt es den Eingangsbereich mit Garderobe und einem Atelier für die Kleinen sowie ein großes Bad und ein Büro. Für die Betreuung will Joanna Schiener noch zwei Kinderpflegerinnen einstellen. „Die Bewerbungen laufen schon“, sagt sie und hofft, dass sie Anfang Februar ihre Kolleginnen beisammen hat. „Dann könnten wir zusammen die Inneneinrichtung aussuchen.“
Noch sind in der zukünftigen Kinderkrippe RabbelZabbel Plätze frei. Joanna Schiener ist unter Telefon (0 91 91) 7 16 92 49 zu erreichen.
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