Gitarre und Tenorhorn gehören in Kinderhände
20.05.2011, 18:20 Uhr
Wie textete schon Werner Bochmann in einem alten Schlager: „Mit Musik geht alles besser...“ Diesem Leitspruch haben sich die Verantwortlichen von Jeki angenommen und wollen jedem Grundschulkind — gleich welcher Herkunft und sozialem Hintergrund — das Erlernen eines Instruments ermöglichen.
Musik habe eine positive Wirkung auf die Stimm- und Sprachbildung, führe zu einer Verbesserung der Motorik sowie einer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und fördere auch ein konfliktfreies Miteinander, so Sparkassen-Chef Ewald Maier bei einer Pressekonferenz.
„Selbst gemachte Musik erhöht das Selbstbewusstsein der Kinder, weil sie ihre Erfolge direkt hören können“, fügte Schulamtsleiter Wolfgang Blos hinzu. Ganz nebenbei werden durch das Spielen Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit erworben.
Gerhard Koller von der Bildungsinitiative FOrsprung dankte der Sparkasse nicht nur für die finanzielle Unterstützung durch dessen Zukunftsstiftung, sondern dem Vorstandsvorsitzenden auch dafür, dass er selbst die Idee für dieses Projekt gehabt habe. Nach der Testphase an den Modellschulen in Egloffstein, Ebermannstadt und Forchheim (Adalbert-Stifter-Schule) soll Jeki innerhalb der nächsten fünf bis sechs Jahre an allen Grundschulen des Landkreises eingeführt werden. Das sei bundesweit einmalig, sagte Koller.
Dafür werden die Schulen mit so genannten Instrumentenkoffern ausgestattet. Koller appellierte an die Musiklehrer, auch den Unterricht an die vorhandenen Instrumente anzulehnen. Dabei war er sich bewusst, dass alleine mit den staatlichen Musiklehrkräften dieses Projekt nicht funktionieren würde. „Wir wollen daher auf Musikschulen und auch Musikvereine zugehen.“
Kräftig in die Tasche gegriffen
Zum Einsatz kommen sollen die Instrumentenkoffer in den 3. und 4. Klassen der Grundschulen. In der zweiten Musikstunde der Woche üben die Musiklehrer mit Unterstützung von Kollegen mit den Kindern in Kleingruppen am Instrument. Finanziert wird das über Beiträge der Kommunen und eine Elternbeteiligung. Die liegt pro Instrument und Kind zwischen 20 und 100 Euro. Das Instrument geht in das Eigentum des Kindes über. Sollte es für finanzschwache Familien an der Selbstbeteiligung scheitern, werde man auch hier eine Lösung finden, ist sich Koller sicher.
Die Sparkassen-Stiftung greift für dieses Projekt kräftig in die Tasche. Alleine in die Erstausstattung für die Orff-Instrumente investiert die Stiftung rund 70000 Euro. Die Ausstattung aller rund 3000 Dritt- und Viertklässler kostet inklusive der neuen Musikstunden rund 370000 Euro. Die Eigenbeteiligung der Eltern beträgt insgesamt rund 40000 Euro.