Gößweinstein: Doppel-Turnhalle wird deutlich teurer
15.11.2018, 17:45 UhrNach der Vorstellung der Pläne der Architekten Tobias Back und Markus Maul im Schulverbandsrat wurde klar, dass ein erster Kostenansatz nicht einzuhalten ist. Den Sporthallenneubau schätzten die Experten auf 800 000 Euro teurer, und sie gingen davon aus, dass es "die Zahl ist, an der wir uns jetzt messen müssen", so Tobias Back. Die Gründe sind in der Preissteigerung auf dem Bausektor zu suchen, zum anderen wird die Sporthalle 250 Quadratmeter größer als zunächst gedacht.
Freistaatliche Zuschüsse
Entsteht eine Halle nur für den Schulsport, so beträgt die Grundfläche 1900 Quadratmeter, anstatt wie bisher geplant 1650 Quadratmeter. Staatliche Zuschussmittel für die Zweifachturnhalle gibt es in Höhe von 67 Prozent auf die förderfähigen Baukosten. Dies sind rund 3,04 Millionen Euro vom Freistaat. Den Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro müssen sich die Gemeinden Gößweinstein und Obertrubach teilen.
Wobei der Markt Gößweinstein, der im Schulverband der größere Partner mit mehr Schülern ist, rund 1,03 Millionen Euro beisteuern müsste und die Gemeinde Obertrubach rund 506 000 Euro.
Geplant nach modernsten Standards mit Foyer, Tribüne, Konditions- und Geräteräumen sowie separaten Umkleideräumen ist die Sporthalle auf 5,50 Meter Höhe angelegt. 199 Schüler oder auch Sportler der Vereine könnten sich in der neuen Halle gleichzeitig aufhalten.
Gemeinderat ist dran
Will Gößweinstein die neue Halle auch als Veranstaltungsraum für größere Veranstaltungen mit bis zu 600 Personen nutzen, wird es noch einmal deutlich teurer. Die Grundfläche der Halle müsste dann auf 2100 Quadratmeter anwachsen — und das kostet nach den Berechnungen der Architekten rund 5,77 Millionen Euro. Diese Mehrkosten von rund 942 000 Euro müsste Gößweinstein allein tragen.
Über diese Verteuerung und Nutzung wird der Gemeinderat am kommenden Dienstag in der Sitzung beraten. Beim Schulverband ging es um die Ausrichtung der neuen Halle, die anstelle der bisherigen Einfeldturnhalle entstehen wird. Die Schulverbandsräte waren für eine Nord-Ausrichtung mit viel natürlichem Lichteinfall, wie vom Architektenteam vorgeschlagen.
"Ich finde es schon sehr attraktiv, so eine Versammlungsstätte zu haben, aber ohne Förderung können wir uns das nicht leisten", sagte Bernhard Vogel (SPD). Marktgeschäftsleiter Peter Thiem betonte, dass man für die Versammlungsstätte auch nach Fördermöglichkeiten suche. Eventuell vielleicht über die Städtebauförderung.
Schulverbandsvorsitzender und Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) will versuchen, für die Halle als Versammlungsraum eine Förderung zu bekommen, denn sie sei für das Forchheimer Oberland enorm wichtig, hier gebe es keine Alternative in Sachen Gemeinschaftsraum.
"Selbst wenn es ganz hart auf hart kommt und man dafür keinen Cent Förderung bekäme", war Hanngörg Zimmermann der Ansicht, dass Gemeinschaftsnutzung sein müsse.
Bestmöglicher Lärmschutz
Dritter Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) betonte, das man mit der Nordausrichtung der Halle das Bestmögliche, auch für den Lärmschutz der Nachbarn, gemacht habe. Daniela Drummer (FWG) gefielen die vorgestellten Umkleiden mit den sterilen weißen Fliesen nicht. Das sei "wie im Gefängnis", dazu noch ohne Oberlichter.
Der Architekt erklärte dazu jedoch, dass man ja noch nicht in der Detailplanung sei. Der letzte Termin für die Einreichung des Förderantrags auf Finanzausgleichsmittel (FAG) ist bereits der 10. Januar nächsten Jahres. Baubeginn soll dann im Juni 2019 und Fertigstellung im September 2020 sein. Der Schulbetrieb würde während der Bauphase nicht beeinträchtigt werden, wurde beteuert.
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