Gößweinstein leuchtet bald auch nachts wieder
27.9.2018, 12:00 UhrDie Umrüstung der Straßenlaternen kostet Gößweinstein rund 270 000 Euro. Die Energieeinsparung im Vergleich zu den bisherigen konventionellen Leuchten ist jedoch enorm und entspricht etwa 70 Prozent der bisherigen Stromkosten. Pro Jahr spart der Markt dann rund 34 000 Euro. Damit hätten sich die Investitionskosten in etwa acht Jahren amortisiert.
Von der Bayernwerk Netz GmbH war Ralf Schwarz und von den Stadtwerken Ebermannstadt Konrad Dresel zur Sitzung erschienen. Sie stellten das gemeinsam erarbeitete Konzept zur Umstellung auf die LED-Technik vor und zeigten die Vor- und Nachteile dieser Technik auf. Die Stadtwerke Ebermannstadt sind als Netzbetreiber des Gemeindestromnetzes für 384 Straßenleuchten in Gößweinstein, Behringersmühle und Leutzdorf zuständig. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt 391 Straßenleuchten in den weiteren 27 Ortsteilen.
Ralf Schwarz erklärte, dass die Straßenbeleuchtung historisch gewachsen ist, es in den Gößweinsteiner Ortschaften kein einheitliches Lichtbild gäbe. So gibt es zum Beispiel noch Neonröhren aus den 1970er Jahren. Die meisten Leuchten sind jedoch Natriumdampfhochdrucklampen (HSE-Leuchten). Bei diesen technischen Lampen muss der gesamte Lampenkopf ausgetauscht werden. Bei den gestalterischen Leuchten ist dies nicht möglich. Hier kann aber inzwischen das Leuchtmittel getauscht und ein Vorschaltgerät eingebaut werden, um auf LED umzurüsten.
Vorteil der LED-Technik ist vor allem ein geringer Wartungsaufwand, da diese Leuchten langlebiger sind. Die Hersteller geben inzwischen zehn Jahre Garantie. Pro Brennstelle spart die Gemeinde im Jahr so fünf Euro an Wartungskosten. Wenn nach zehn Jahren die LED-Lampe allerdings erneuert werden muss, kommt es teurer als bisher. Sie können aber auch viel länger halten. Weiterer Nachteil der LED-Beleuchtung ist eine Blendgefahr wenn sie falsch eingestellt ist. Eindeutig überwiegen jedoch die Vorteile. Bei Umstellung auf die LED-Technik wird auch der Ausstoß des Treibhausgases CO2, bezogen auf den CO2-Gesamtausstoß in Gößweinstein, um 27 Prozent reduziert.
Bisher macht die Straßenbeleuchtung 38 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Gemeinde aus. Nachzudenken ist auch, dass in allen gemeindlichen Häusern auf LED-Beleuchtung umgestellt wird. Jürgen Kränzlein (SPD) wunderte sich, dasa trotz der Konkurrenzsituation der Stadtwerke mit dem Bayernwerk die gleichen Beträge für die neuen Leuchten herausgekommen sind. "Das spricht für mich dafür, dass Sie sich abgesprochen haben", so Kränzlein zu den beiden Firmenvertretern. Wie Dresel dazu erklärte, musste man etwas ansetzten was vergleichbar ist.
Dietmar Winkler (CSU) bezeichnete die Umrüstung auf LED als "gute Entwicklung". Vor allem weil es dann bei Feuerwehreinsätzen die ganze Nacht hell ist. Zu festgelegten Zeiten in der Nacht kann man mit den neuen LED-Leuchten die Helligkeit, die Leistung und somit auch den Stromverbrauch um 50 Prozent senken. Somit gibt es keine komplette Nachtabschaltung mehr und es ist trotzdem noch hell genug. Wenn man sieben Stunden in der Nacht 50 Prozent Energiekosten einspart ist dies genauso, als schalte man die bisherigen Leuchten drei Stunden komplett aus. "Ich persönlich mag die Nachtabschaltung nicht", so Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG). Für Zimmermann kann es auch nicht sein, dass es eine stromsparende Technologie gibt, die man nicht nutzt. Zudem steigt die Sicherheit und die Beleuchtung wird in allen Ortsteilen einheitlich. "Wir können mit dieser Maßnahme einen deutlichen nachhaltigen und wirtschaftlichen Schritt nach vorne gehen", warb der Bürgermeister um Zustimmung.
Bis spätestens Herbst nächsten Jahres sollen alle Straßenleuchten auf LED umgerüstet sein. Offen blieb die Frage, ob es danach für Projekte der Bürger noch den jährlichen Zuschuss in Höhe von 10000 Euro geben wird, der aus der Stromeinsparung der Nachtabschaltung resultierte.
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