Hitzewochenende ist für den Wald brandgefährlich
3.7.2015, 17:22 UhrHeute und Morgen werden am Nachmittag zur höchsten Gefährdungszeit von Bamberg und Bayreuth aus Sportflugzeuge aufsteigen, in denen geschulte Luftbeobachter sitzen und den Wald genau unter die Lupe nehmen. Zur Verfügung gestellt werden die Maschinen von der „Luftrettungsstaffel Bayern“.
Sollte ein Brand festgestellt werden, alarmieren die fliegenden Wächter des Waldes über Funk die Feuerwehr und lotsen sie auch zur fraglichen Brandstelle. Besser ist es freilich, wenn die Einsatzkräfte gar nicht erst tätig werden müssen. Deshalb werden jene, die im Wald unterwegs sind, um höchste Vorsicht gebeten: Eine weggeworfene Zigarettenkippe, eine wie ein Brennglas wirkende Glasflasche oder Blechdose können verheerende Flächenbrände auslösen. Auch der Autoauspuff mit dem extrem heißen Katalysator kann ein potenzieller Brandauslöser sein, deshalb sollten Autos nicht auf entzündlichem Untergrund geparkt werden.
In den letzten Jahren gab es gleichwohl keine größeren Feuersbrünste, wie Sebastian Müller, Sprecher der Feuerwehr Kirchehrenbach, bestätigt: „Es scheint, als seien die Menschen durch die Warnungen inzwischen wirklich für die Gefahr von Waldbränden sensibilisiert“, sagt Müller. Der letzte nennenswerte Flächenbrand liege Jahre zurück. Dennoch könne es nicht schaden, gerade angesichts erhöhter Gefährdungslage zur Aufmerksamkeit aufzurufen. Ein offenes Feuer, das außer Kontrolle gerät, kann einen ganzen Wald in Flammen setzen. „Und weil unsere Dörfer von Wäldern umgeben sind, wird es auch für die Wohnbebauung ganz schnell gefährlich“, weiß Sebastian Müller. Der Feuerwehrmann bittet auch eindringlich darum, Zufahrtswege in den Wald freizuhalten und nicht zuzuparken, „schließlich sind unsere Löschfahrzeuge doch ein wenig größer und kommen im Zweifelsfall nicht mehr durch“, so Sebastian Müller.
Hohe Warnstufe
Ein Blick auf den sogenannten Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Außenstelle Weihenstephan, verheißt für das Wochenende in Oberfranken nichts Gutes: Es gibt fünf Gefahrenwarnstufen, für den Landkreis Forchheim steht der Index für das Wochenende und darüber hinaus auf 4, im Raum Coburg sogar auf der Höchstwarnstufe 5. Laut Martin Steiner, Sprecher der Regierung von Oberfranken, hofft man auf Regen nach dem Wochenende, rechnet allerdings nicht mit sonderlich ergiebigen Niederschlägen.
Das hohe Gefahrenpotenzial aufgrund extrem trockener Böden und Wälder bestätigt Diplom-Forstwirt Olaf Legeler, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz (WBV). Man müsse allerdings differenzieren, weil es im Landkreis extrem unterschiedliche Bereiche von Hochlagen über Hanglagen bis zu Tälern und echtem Flachland gibt, auf denen sich auch der Waldbestand entsprechend heterogen präsentiert. Grundsätzlich gelte die Regel, so Legeler, dass Nadelbäume wie Kiefern, Fichten und Lärchen erheblich leichter brennen als Laubbäume. Richtig massive Brände habe es in der Fränkischen Schweiz bisher aber so gut wie nie gegeben. Dennoch gelte es, aufzupassen — und Feuer sofort zu melden, ehe Schlimmeres passiert.
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