SC-Denksportler unter einem Dach mit dem Weltmeister
13.1.2016, 16:07 UhrMit 3,5 Punkten aus neun Runden und fast unveränderter ELO-Zahl hat Alexander Seyb, den sie „Ali“ nennen, Rang 108 erreicht und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Zum Auftakt verlor der Forchheimer gegen den jungen indischen Großmeister Gujrathi Vidit Santosh (ELO 2644), nachdem er in der Eröffnung viel Zeit verbraucht hatte. „Statt den eigentlich geplanten Zug führte ich lieber einen aus, der die Partie sofort wegwirft“, gab sich Seyb hinterher selbstkritisch. Im weiteren Verlauf behielt er immerhin gegen die Georgierin Nana Dzagnidze (2559), eine der stärksten Frauen der Welt, die Oberhand. Mit einer scharfen Eröffnungswahl ließ sich der SC-Akteur danach vom Amerikaner Daniel Naroditsky (2628) überrumpeln. „Ich habe zu viel Zeit gebraucht und unter Druck bei komplizierter Stellung die falsche Fortsetzung gewählt.“ Auch in Runde vier musste der Franke auf internationalem Terrain Lehrgeld bezahlen, verspielte gegen den Ägypter Samy Shoker (2489) eine vermeintlich bessere Ausgangsposition nach dem Start. Gegen dessen Landsmann Mohamed Ezat (2490) musste Seyb ebenfalls kämpfen. „Nachdem wir uns mit schlechten Zügen abwechselten, sah es gut für mich aus“, erklärt Seyb. Ein unvorhergesehener Zug brachte indes die Wende. Plötzlichen Mattdrohungen ausgesetzt, verlor der SC-Stratege die Linie und musste sich mit einem Remis begnügen.
Falle schnappte zu
Nach einem Ruhetag reichte es gegen den nächsten Inder Das Neelotpal (2475), der sich mit forschem Beginn selbstbewusst zeigte, wieder zu einem Unentschieden. Die ehemalige Frauen-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova (2521) aus Bulgarien setzte Seyb clever unter Zeitdruck und nutzte den entscheidenden Fehler aus. In der vorletzten Partie lief es erstmals ideal nach Plan. Die junge Inderin Wim Bodda Pratyusha (2260) stolperte in die aufgestellte Falle des Bundesligaakteurs und musste aufgeben. Zum Abschluss traf der Forchheimer auf den Türken Cemil Can Ali Marandi (2454), dessen Ergebnisse bis dato ebenso enttäuschend waren. „In für mich möglicherweise leicht vorteilhafter Stellung haben wir uns bei fast vollem Brett mit einem Remis arrangiert und waren eigentlich nur froh, das Turnier nicht mit einer Niederlage abzuschließen“, konstatiert Seyb. Ein prägendes Abenteuer war die Reise allemal. Den Turniersieg schnappte sich freilich der norwegische Weltmeister Carlsen.
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