Schach-Saison beginnt im Abstiegskampf-Modus
13.10.2016, 18:30 UhrEr ist erst 18 Jahre alt, hat aber schon einige Titelträger das Fürchten gelehrt. Lukas Schulz aus Uehlfeld, bisher beim Regionalligisten SC Höchstadt/Aisch am Spitzenbrett, ersetzt im Forchheimer Team Christian Schramm, den es zum Bundesligisten Zugzwang München zog. Schulz reiht sich bei der jungen Garde des SC ein, die der selbsternannte Ausbildungsverein – freilich auch mangels monetärer Möglichkeiten – ausschickt, um sich gegen namhafte und international erfahrene Konkurrenz ihre Sporen zu verdienen. Talent Florian Ott und Eigengewächs Alexander Seyb schraubten so ihre persönliche Elo-Zahl nach oben und etablierten sich als Stammkräfte.
Ohne die Unterstützung ihrer tschechischen Großmeister Milos Jirovsky und Vlastimal Jansa wollen es die Forchheimer aber nicht mit der umkämpften und ausgeglichenen Liga, in der sich der Spannungsbogen auf das Derby gegen Neuling SC Erlangen (19. Februar) zuspitzen könnte, aufnehmen. „Wir dürfen vom ersten bis zum letzten Spiel keinen Millimeter am Brett nachgeben“, weiß Jansa, der 73 Jahre alte Dauerbrenner aus Prag. Während Erfurt, Aue und Göggingen als Favoriten auf die Meisterschaft gelten, „können wir an einem guten Tag jeden anderen schlagen“, sagt Hans-Jürgen Döres. Möglichst oft muss der SC mit seiner besten Formation antreten, um nicht auf ein erneutes Schach-Wunder hoffen zu müssen.
Aber ausgerechnet der Erfurter SK sitzt dem SC Forchheim am Samstag (14 Uhr) als erstes gegenüber. Als echte Fahrstuhl-Mannschaft sind die Thüringer stets zu stark für die 2. Bundesliga Ost, aber auch zu schwach für das Oberhaus. Dabei treten sie kaum verändert mit sechs Großmeistern und einem halben Dutzend Internationaler Meister an. Ob auf SC-Seite Berthold Bartsch dabei sein wird, ist derzeit fraglich, spielt er doch gerade die Deutsche Senioren-Meisterschaft in Magdeburg.
Einer der richtungsweisenden Kämpfe gegen die Aufsteiger steht dann am Sonntag (10 Uhr) auf dem Programm. Von der Aufstellung kommt Gastgeber SK König Plauen richtig stark daher, ist aber traditionell abhängig von der Verfügbarkeit der auf dem Papier gemeldeten Großmeister aus Griechenland, Polen oder Tschechien. „Jeder Kampf ist ein Endspiel. Ich hoffe, dass unsere Youngster Florian Ott und Lukas Schulz zu Leistungsträgern avancieren und unsere Oldies vorne 50 Prozent der Punkte holen“, formuliert der formstärkste Forchheimer Andreas Rupprecht die Marschroute für sämtliche Begegnungen.
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