Schnaider Craft-Bier auch in New York beliebt

15.1.2016, 12:00 Uhr
Schnaider Craft-Bier auch in New York beliebt

© Fotos: Martin Regner

Andreas Gänstaller steht in der ehemaligen Füllerei der Brauerei Friedel, die in Schnaid über mehrere Jahrhunderte hinweg Bier hergestellt hat. Die alte Brauerei wurde 2007, nach dem Neubau des „Brauhaus am Kreuzberg“ durch die Familie Friedel-Winkelmann, stillgelegt.

„Hier kommen bald neue Gär- und Lagertanks hin“, erklärt Andreas Gänstaller, der die Räumlichkeiten und Anlagen seit 2011 gepachtet und wieder in Betrieb genommen hat. Die Investition ist notwendig: Der Ausstoß der Gänstaller-Bräu soll von derzeit rund 1500 Hektoliter auf bald 5000 Hektoliter im Jahr anwachsen, um die steigende Nachfrage zu erfüllen.

Denn die Schnaider Bierspezialitäten treffen den Nerv der Zeit: Gänstaller braut extra starke und extra bittere Biere, Biere mit klingenden Namen wie „Eldorado Abruzzi“ oder „Franconiator“ und Biere mit besonderen Geschmacksnuancen wie Karamell oder dunkler Schokolade.

Mitten im Trend

Auch wenn er „den Begriff eigentlich nicht so mag“, befindet sich Gänstaller damit in der Mitte eines Trends, der Craft-Beer heißt und aus den USA mit Macht nach Europa, Deutschland und Bayern schwappt. Mit seinen experimentellen, innovativen Biersorten ist der 53-Jährige international erfolgreich. Abgesehen von drei Lokalen in Bamberg und einem Landgasthaus in der „Fränkischen“, wo die Schnaider Biere ausgeschenkt werden, geht die gesamte Produktion ins Ausland. Gänstaller-Bräu wird in Stockholm und New York getrunken, in Belgien, den Niederlanden und Italien, in Tschechien, Slowenien, China und Australien.

Schnaider Craft-Bier auch in New York beliebt

Gänstaller begann als 15-Jähriger hobbymäßig mit dem Brauen. Später war er Geschäftsführer einer Brauerei in Bamberg, dann führte er eine Brauerei im Steigerwald. Beide Male wollten die Eigentümer wieder selbst übernehmen. Also macht Gänstaller 2011 unter seinem eigenen Namen in Schnaid weiter.

Bewertung im Internet

Einen Namen, der inzwischen international einen guten Klang bei Bierkennern hat. „Dahin war es ein einfacher, aber kein leichter Weg“, formuliert Gänstaller nur scheinbar widersprüchlich. Die Idee, mit der sich der Erfolg einstellte, bestand darin, die Schnaider Spezialbiere angesagten Lokalen in internationalen Großstädten anzubieten. Denn diese würden gezielt von Bierfans aufgesucht, die dann auf Bewertungsportalen im Internet wie www.ratebeer.com eine Bewertung der verkosteten Sorten abgeben würden, erläutert Gänstaller: „Wenn man gut bewertet wird, dann interessieren sich immer mehr internationale Bars und Restaurants für einen.“

Heute kommen Brauer aus der ganzen Welt nach Schnaid, um dort mit Gänstaller einen Spezialsud anzusetzen. Mittlerweile hat der Braumeister einen Verkostungskeller ausgebaut, um ein besonderes Ambiente zu bieten. "Der hat eine Atmosphäre, die kennt man im Fernen Osten so gar nicht.“

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