Vergessener Maler und Sammler
6.4.2011, 18:11 UhrSehr viel ist über sein Leben nicht bekannt, weder auf der Homepage der Stadt Forchheim noch in der dort angebotenen Zusammenstellung „Daten und Fakten der Stadt Forchheim“. Aus diesem Grund schilderte Museumsbeirat Manfred Franze bei der Eröffnung der Sonderausstellung in seinem Eröffnungsvortrag, was der Historische Verein Bamberg über ihn zusammengefasst hat.
Ditterich ist 1794 als Sohn eines Bauern in Forchheim geboren, wohnte dort mit seiner Frau Maria Anna, geborene Theiler aus Ebermannstadt, und war dort Magistratsrat. Nach eigenen Angaben widmete er sich mit 18 Jahren unter Anleitung Friedrich Theilers ganz der Kunst, hat aber in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts am Zeichenunterricht der „Ingenieur- und Zeichenakademie“ teilgenommen.
Er hatte also nie wie sein Vorbild Friedrich Theiler eine künstlerische Ausbildung erhalten, pflegte aber sein ganzes Leben lang Beziehungen zu angesehenen Künstlern. Er ließ sich von ihnen anregen und malte nach ihren Vorlagen. Beispiele dafür sind in der Sonderausstellung zu sehen. Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit waren Restaurierungen.
In Forchheim selbst setzte er sich für den Erhalt der Kunstwerke seiner Heimatstadt ein. Mit großer Leidenschaft sammelte er Gemälde, Plastiken, Grafiken aller Art, Archivalien und Zeugnisse seines eigenen Schaffens. Seine Sammlung blieb bis ins frühe 20. Jahrhundert erhalten. Danach wurde sie zerstreut. Einen Teil konnte der Historische Verein Bamberg erwerben.
Bürgermeister Franz Josef Kraus bedankte sich denn auch bei der anwesenden Sammlungsbeauftragten des Historischen Vereins Bamberg, Sibylle Ruß, und bei Jörg Schabesberger, Restaurator am Historischen Museum in Bamberg für die konkrete Einrichtung der Ausstellung in Ebermannstadt und Überlassung der Ausstellungexponate sowie all denen, die diese Ausstellung mit vorbereitet und möglich gemacht haben. Die Sonderausstellung ist während der bekannten Öffnungszeiten bis zum 3. Juli diesen Jahres zu sehen.