Wappensteine und Fledermäuse sind nun im Einklang

17.05.2011, 15:23 Uhr
Wappensteine und Fledermäuse sind nun im Einklang

Neben den Anfangsinvestitionen (zirka 18000 Euro) soll das Museum unter der „Roten Mauer“ die Stadt nicht mehr als 1000 Euro im Jahr kosten, heißt es in der Aufstellung, die die Verwaltung den Stadträten des Haupt-, Personal- und Kulturausschusses zur Kenntnisnahme präsentierte. Verlangt hatte die Auflistung der Unterhaltskosten SPD-Fraktionsvorsitzender Reinhold Otzelberger (wir berichteten). Enthalten sind in den zirka 1000 Euro die Personalausgaben für Führungen, die Beleuchtung, und die Versicherungen. Außerdem die Kosten dafür, dass zwei Mal im Jahr geputzt und die Spinnweben entfernt werden.

Im Kasematten-Museum wird zum einen ein Lapidarium gezeigt — eine Sammlung von fürstbischöflichen Steinwappen der abgebrochenen Forchheimer Festungsteile — und zum anderen eine Inszenierung der Geschehnisse des 30-jährigen Kriegs in Forchheim. Das Soldatenleben soll veranschaulicht werden — mit Holz-Soldaten, die Karten spielen, Kanonen-Attrappen und Donnerhall (wir berichteten).

Seit vier Jahren wird das Museum geplant. Immer wieder gab es andere Probleme zu bewältigen. Allein über 20000 Euro kamen an Kosten hinzu als klar wurde, dass erst Stromkabel vom Amtsgericht aus gelegt werden müssen.

Zuletzt hatte die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Bedenken wegen des Fledermausvorkommens dort geäußert. Aus Rücksicht auf die Tiere sollen nun im Winter nur zwei bis drei Führungen stattfinden, die Decken werden nicht großflächig angestrahlt, die Räume nicht beheizt und im Saltorturm so genannte Hohlblocksteine als alternatives Winterquartier für die kleinen Säuger aufgehängt.

Von der Idee, ein Kassenhäuschen in den Kasematten zu errichten, ist man bereits abgekommen. Auch der Vorschlag ein Drehkreuz mit Eintritt per Chip einzurichten, ist abgehakt. Derzeit gilt: Das Kasematten-Museum soll in der Sommerzeit nur sonntags geöffnet haben. Wer die Ausstellungen besuchen will, meldet sich im Pfalzmuseum und wird dann zur „Roten Mauer“ begleitet. Zusätzlich soll es zu festen Terminen Führungen geben.

Finanzierung sicher

Die Finanzierung ist soweit in trockenen Tüchern. Von den Gesamtkosten von zirka 180000 Euro würde das EU-Programm Leader 65400 Euro übernehmen, die Bayerische Landesstiftung zirka 17800 Euro, der Kulturfonds Bayern 22500 Euro und die Oberfrankenstiftung 56300 Euro.

Von den Stadträten hatte keiner eine Einwendung. Die endgültige Entscheidung wird im nächsten Stadtrat Ende Mai getroffen. Fällt sie positiv aus, dann beginnt die Ausschreibung. Noch in diesem Jahr soll mit dem Umbau begonnen werden, sagt Brigitte Fuchs vom Bürgermeisteramt. Bevor die Wappensteine ausgestellt werden können, müssen sie noch restauriert werden. Zum Teil lagerten sie seit Jahrzehnten im Pfalzinnenhof.