Abbruchbagger sollen Platz für das neue Kino schaffen
10.2.2013, 10:00 UhrDie Absperrgitter am ehemaligen Güterbahnhof-Areal stehen schon, daran befestigt sind in regelmäßigen Abständen weiße Zettel, die darüber aufklären: Die Parkplätze hier stehen wegen der in Kürze beginnenden Arbeiten nicht mehr zur Verfügung. Nach Auskunft von Oberbürgermeister Thomas Jung lässt Kino-Bauherr Alfred Ach „am Dienstag oder Mittwoch“ die Abbruchbagger anrollen. Wie mehrfach berichtet, könnte, zumindest nach den optimistischen Prognosen von Ach, das neue Kino mit 1000 Plätzen in sechs Sälen noch in diesem Jahr eröffnen.
Der Bauantrag sollte der Stadt am 31. Januar vorliegen, nun wird es wohl doch Mitte Februar — was allerdings nicht Ach zu verschulden hat, wie der Rathauschef betont. Vielmehr arbeite Kino-Architekt Walter Achatz derzeit noch Änderungswünsche des städtischen Baukunstbeirats ein. Es handle sich lediglich um Korrekturen im Detail, das Erscheinungsbild des futuristisch anmutenden Lichtspielhauses bleibe erhalten.
Der Entwurf sieht einen Baukörper mit markantem Glaskegel im Eingangsbereich und daran andockenden Quadern für die Säle vor. 4000 Quadratmeter wird das Multiplex-Projekt in Anspruch nehmen, auf einem ähnlich großen Gelände direkt nebenan plant der Fürther Bauträger P&P sein neues Hauptquartier; Grund und Boden gehören dem Unternehmen schon, konkrete Vorstellungen zur Gestaltung gibt es jedoch noch nicht.
Noch ein Stück weiter die Straße hinunter, an die P&P-Fläche angrenzend, wächst unterdessen das Gebäude der iba AG in die Höhe. Der weltweit operierende Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik in der Stahl- und Metallindustrie, zuvor in der Königswarterstraße daheim, errichtet hier ebenfalls sein neues Firmendomizil. Ein 80 Meter langer und 15 Meter breiter Baukörper mit zwei Stockwerken soll Großdrucker beherbergen und zugleich Unterkonstruktion für bis zu vier Gebäude mit großen Glasfassaden sein; vorerst sind zwei solcher Würfel vorgesehen.
Auch für den früheren Marktkauf-Komplex auf der anderen Seite der Gebhardtstraße, seit Ende 2010 sehr zum Leidwesen der Stadt verwaist, versucht man derweil händeringend, die Weichen zu stellen. Fest steht offenbar inzwischen: Nach der Pleite des britischen Fonds, dem das Gebäude gehört, will es der Insolvenzverwalter gern verkaufen. FN-Informationen zufolge laufen Verhandlungen gleich mit mehreren namhaften Bauträgern aus Fürth und Nürnberg.
Ein gutes Zeichen, auch wenn Oberbürgermeister Thomas Jung — angesichts manches angekündigten und dann noch nicht realisierten Innenstadtprojekts vorsichtig geworden — keine verfrühten Hoffnungen wecken möchte. Ein in unmittelbarer Nachbarschaft eröffnendes Großkino freilich dürfte nicht das schlechteste Argument für die Wiederbelebung des Gebäudes sein.
Im Gespräch sind dem Vernehmen nach ein Supermarkt im Erdgeschoss, ein Schuhhaus, eine Bowlingbahn und eine Disco. Nicht zuletzt sollen in einem Teil des Parkhauses Kinobesucher ihre Autos abstellen können.
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