Abschied: Flüchtlinge und Helfer verlassen das Höffner-Haus
4.3.2017, 11:30 Uhr29 Asylsuchende wohnen noch zwischen den Bauzäunen und Planen, bis zum 10. März sollen auch sie ausgezogen sein. Nach zweieinhalb Jahren wird die Flüchtlingsunterkunft, in der im Herbst 2015 mehr als 800 Menschen lebten, nicht mehr gebraucht - weil viel weniger Asylsuchende in Deutschland ankommen und der Freistaat in den vergangenen Jahren zusätzliche Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen hat.
Die ungewöhnliche Unterkunft hatte damals bundesweit Aufsehen erregt, ähnlich wie kurz vorher das Pfarrzentrum in Cadolzburg, das der katholische Dekan André Hermany in eine Herberge für jugendliche Flüchtlinge verwandelt hatte. Die Höffner-Immobilie hat inzwischen das Fürther Unternehmen P&P gekauft. Die ehrenamtlichen Helfer wurden vor kurzem bei einer Abschlussfeier von der Caritas und der Stadtspitze verabschiedet. Mit ihrem Einsatz haben sie dazu beigetragen, dass Fürth auch über die Region hinaus als ein Vorbild für Willkommenskultur wahrgenommen wurde. Mehrfach waren Sozialreferentin Elisabeth Reichert und Sozialamtschefin Michaela Vogelreuther zu Gast im ZDF-Morgenmagazin und in Günther Jauchs Talkrunde, um zu berichten, wie ihre Stadt die Herausforderung der Flüchtlingskrise bewältigte.
Stadt, Caritas und Ehrenamtliche hatten sehr schnell funktionierende Strukturen der Flüchtlingarbeit aufgebaut, die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Stadt, Landkreis und Umgebung war enorm. Und eine sehr engagiert und professionell betriebene Internetplattform lieferte allen, die sich einbringen wollten, die nötigen Informationen und Hintergründe. Die Homepage hat sich bereits weiterentwickelt: Informationen für Flüchtlinge sind darauf zu finden und neue Möglichkeiten, Asylbewerbern bei der Integration zu helfen. Menschen, die sich engagieren, werden nämlich auch weiter gebraucht.
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