Auf festem Fundament
1.11.2012, 22:00 UhrDie „Vermögens- und Finanzausstattung ist unverändert solide“, erklärte Geschäftsführer Werner Winter. Im vergangenen Jahr — die Lebenshilfe feierte ihr 50-jähriges Bestehen — habe man mehrere einmalige Maßnahmen und Projekte gestemmt: So wurde etwa am Marsweg eine Wohnstätte gebaut, deren Plätze inzwischen fast vollständig belegt sind. Und das Gebäude der Förderschule wurde saniert. Als Hürden erwiesen sich verzögert ausgezahlte oder noch ausstehende Fördermittel.
Die stabilen Wirtschaftszahlen waren auch für den Vorstandsvorsitzenden, Oberbürgermeister Thomas Jung, Grund zur Freude: „Insgesamt steht die Lebenshilfe stabil und auf festem Fundament“, versicherte er. Das sei vor dem Hintergrund der Probleme bei anderen Wohlfahrtsverbänden, die Insolvenz anmelden mussten oder Weihnachtsgelder streichen wollen, besonders erfreulich. „Die Beschäftigten bei uns brauchen keine Angst zu haben, das Weihnachtsgeld kommt“, erklärte Jung.
Er lobte die hohe Kreativität und Flexibilität der rund 500 Mitarbeiter und würdigte auch das gute Klima im Verein und die gute Zusammenarbeit von Vorstand und Geschäftsführung. Im Unterschied zum Vorjahr gebe
es heuer allerdings bei einigen
der zwölf Lebenshilfe-Einrichtungen „überschaubare finanzielle Probleme“. Dazu zählte Jung auch die Dambacher Werkstätten für Behinderte (DWfB). Mit Vereinsgeschäftsführer Werner Winter, der die Geschäftsführung der DWfB zusätzlich übernommen hat, und Werkstattleiter Rolf Bidner habe man ein neues Team am Start, das bereits erste Konsolidierungsschritte eingeleitet habe.
In seinem Jahresrückblick lenkte Thomas Jung den Blick auf Einrichtungen wie die Offenen Hilfen, durch die derzeit 200 Familien betreut werden. Der Jahresabschluss 2011 zeige für die Tochtergesellschaft „Kind und Eltern-Frühförderung“ ein hohes Defizit auf. Derzeit, so Jung, stagnieren die Kostenverhandlungen mit dem Bezirk Mittelfranken. Gleichzeitig erfahre die Frühförderung aber ungebrochenen Zulauf, stünden viele Kinder auf einer Warteliste.
Auch die Schreiambulanz, in der sich Eltern mit Schreibabys beraten lassen können, werde weiterhin sehr gut frequentiert. „Leider wird die Schreiambulanz nicht mehr über das Bayerische Sozialministerium gefördert, die Personalkosten werden aus Eigenmitteln bezahlt“, erläuterte der Vorsitzende.
Wichtige Wohnangebote
Sehr gut, ließ er die rund 80 Anwesenden wissen, würden auch die drei Sonderpädagogischen Tagesstätten in Oberasbach, in der Fürther Jakob-Wassermann-Straße und in Atzenhof laufen. Beim Bezirk Mittelfranken habe man einen höheren Kostensatz erreicht. Problematisch sei hier derzeit die Besetzung von Halbtagsstellen am Nachmittag.
Nach wie vor groß ist Jung zufolge die Nachfrage nach Wohnangeboten für Menschen mit hohem Unterstützungsgrad. Das stelle Einrichtungen wie das Wohnpflegeheim in der Fronmüllerstraße immer wieder vor die Herausforderung, auch im stationären Wohnen „Möglichkeiten
zur lebendigen, flexiblen und abwechslungsreichen Lebensgestaltung“ sicherzustellen.
Die Ehrung von Jubilaren und ein Bufett rundeten den Versammlungsabend in den Werkstätten ab. Mit einer Urkunde, Blumen und einem Präsent bedankte sich Thomas Jung bei Robert Steinkugler für seine 20-jährige aktive und ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand. Rosa-Maria Heid wurde für ihre 45-jährige Mitgliedschaft geehrt. Blumen gab es auch für Lucia Wolfien und Lisa Rosenberger von der Hallemann-Schule, die beide seit 35 Jahren Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe Fürth sind.
Daneben wurde eine Reihe weiterer Mitarbeiter für ihre langjährige Treue geehrt.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen