Bunte Hügel: Stadt klagt erneut

24.1.2013, 09:00 Uhr
Bunte Hügel: Stadt klagt erneut

© Hans-Joachim Winckler

Viel Geld ist 2004 in den Spielbereich im Südstadtpark geflossen — 250000 Euro. Anders als andere Anlagen sollte der Spielplatz werden, die Planer waren also aufgefordert, kreativ zu sein. Unter anderem hatten sie dabei die Idee mit den Bunten Hügeln: Wie riesige Pilzköpfe ragen sie aus dem Boden, sie laden Kinder zum Klettern und Rutschen ein und dazu, glücklich von oben die Aussicht zu genießen.

Unglücklich aber war man wegen der Hügel schnell im Baureferat: Der farbige Kunststoffbelag, mit dem die betonierten Hügel überzogen sind und der Kinder bei Stürzen vor Verletzungen schützen soll, machte von Anfang an Probleme. Es zeigte sich, dass er nicht besonders fest haftet und so dem Vandalismus eine Angriffsfläche bietet. Schon ein Jahr nach der Eröffnung musste ein Teil des Spielbereichs gesperrt werden, weil sich der aufgeklebte Belag vom Beton löste (wir berichteten).

Die schadhaften Stellen wurden ausgebessert, doch bald wurden neue entdeckt. Ostern 2009 sperrte die Stadt das Spielareal komplett, da ihr die Verletzungsgefahr zu groß schien. Seitdem pocht sie bei den Planern und der Firma, die den Spielplatz gebaut hat, auf Schadensersatz. Baureferent Joachim Krauße spricht von einem „sehr aufwendigen“ Gerichtsverfahren, für das umfangreiche Begutachtungen nötig waren.

„Geschichte ohne Ende“

Erst im November 2011 wurden die Hügel wieder zum Spielen freigegeben. Nach zahlreichen Beschwerden aus der Bevölkerung wegen der anhaltenden Sperrung hatte sich die Kommune entschieden, die schadhaften Stellen in Eigenregie zu reparieren — obwohl sie die Verantwortung dafür weiter bei jener Firma sah, die den Hügelspielplatz errichtet hat.

Eine „Geschichte ohne Ende“ nennt Krauße den juristischen Streit, der nun in die nächste Runde geht: Die Stadt will nicht länger warten und auch den restlichen Belag nachbessern; dort nämlich, wo bereits geflickt wurde, haftet der Überzug nach Angaben aus dem Grünflächenamt fester.

Weil das Nachbessern eine teure Angelegenheit ist, die Stadt am Ende aber nicht auf den Kosten sitzen bleiben will, hat sie eine sogenannte Vorschussklage eingereicht. Streitwert: 110000 Euro. Ziel ist es, das Geld vorweg zu kassieren, „um auf diese Weise die Mängel selbst beheben zu können“, so Krauße, der hofft, dass die Klage erfolgreich sein wird, die Hügel bald einwandfrei eingekleidet sind — und der Ärger endlich ein Ende hat.

 

4 Kommentare