Der Langenzenner Windpark nimmt die Hürde

14.1.2014, 13:00 Uhr
Fünf Kolosse wie dieser könnten jetzt bald nördlich von Laubendorf stehen.

© Linke Fünf Kolosse wie dieser könnten jetzt bald nördlich von Laubendorf stehen.

Im Büro der Firma Wust Wind und Sonne GmbH, dem Projektierer des Bürgerwindparks nördlich von Laubendorf, knallten gestern in Markt Erlbach die Sektkorken. Der Grund: Eine Pressemitteilung aus dem Ministerium von Markus Söder. „Ich habe die Regierungen angewiesen, die betroffenen Regionalplanfortschreibungen nun unverzüglich für verbindlich zu erklären“, kündigt der Minister darin an und spricht weiter von einem guten „Signal für Langenzenn“. Beschlossen hatte dies der Ministerrat in seiner gestrigen Sitzung, und Thomas Bauer, der Regierungspräsident von Mittelfranken, kam dem schnell nach. So erzählt es jedenfalls Erich Wust. Der Geschäftsführer des Unternehmens für regenerative Energien hatte am Nachmittag mit Bauer telefoniert, dieser habe ihm berichtet, der Plan sei unterschrieben. Schon heute soll er, so Wust weiter, in einer Sonderausgabe des Amtsblatts der Regierung von Mittelfranken veröffentlicht werden.

Wie mehrfach berichtet, will die Firma auf einem 80 Hektar großen Areal bei Laubendorf fünf Windräder errichten, an denen sich 240 Bürger aus der Region finanziell beteiligt haben. Planungsrechtlich war alles abgeklärt, auch das Landratsamt Fürth hatte die notwendige immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt — jedoch unter der Bedingung, dass der Regionalplan durch die Unterschrift des Regierungspräsidenten für verbindlich, also gültig, erklärt würde. Dies aber war nicht geschehen, seit Ministerpräsident Horst Seehofer im Sommer vergangenen Jahres einen neuen Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnhäusern gefordert hatte.

Nun geht Erich Wust davon aus, „dass es bald weitergehen kann, wenn das Wetter es zulässt“. Den Anlagenbauer und die Banken, die das Projekt mitfinanzieren, hat er schon unterrichtet, dass nun Rechtssicherheit besteht“. Seine Klage gegen den Freistaat Bayern vor dem Verwaltungsgericht Ansbach wird der Geschäftsmann freilich nicht zurückziehen, auch wenn man jetzt seinem Begehren nachgekommen ist, den Regionalplan für verbindlich zu erklären.

Schließlich geht es um die Kosten für das Verfahren und Wusts juristische Vertretung. Außerdem kündigt der Projektierer an, eine weitere Klage gegen die Regierung von Mittelfranken und das Landratsamt Fürth zu prüfen. Diese soll klären, wer für den finanziellen Schaden haftet, der beispielsweise der Betreibergesellschaft durch die Verzögerung des Projekts — der Windpark hätte Ende 2013 ans Netz gehen sollen — entstanden ist.

Erfreut über die aktuelle Entwicklung zeigten sich nicht nur die hiesigen Landtagsabgeordneten Hans Herold („Ich habe mich immer sehr für Langenzenn eingesetzt“) von der CSU und Harry Scheuenstuhl, der sich mit einer Abordnung der bayerischen SPD erst am vergangenen Freitag vor Ort ein Bild gemacht hat.

Auch Landrat Matthias Dießl sei „sehr glücklich“ heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Nun könnten sich alle Beteiligten „wieder auf die fachlichen Voraussetzungen einer baldigen Realisierung konzentrieren“.

 

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