Der Sommer ist da: Badespaß am Stadtrand

29.06.2011, 13:00 Uhr
Der Sommer ist da: Badespaß am Stadtrand

© Hans-Joachim Winckler

Fernando Barrientos lehnt gelassen an dem kleinen Häuschen, das sowohl die Umkleide als auch sein Büro beherbergt. Eine Mutter mit Kind kommt auf ihn zu und drückt ihm einen Euro in die Hand. So viel kostet der Eintritt im Jugendbad Burgfarrnbach, das hinter der örtlichen Grundschule äußerst idyllisch gelegen ist. Barrientos ist ein wahres Multitalent: er kassiert, mäht den Rasen der kleinen Liegewiese, räumt abends auf und schaut als Bademeister nach dem Rechten. „Nicht kopfüber vom Beckenrand hüpfen“: Den Klassiker unter den Bademeister-Anweisungen hat auch der gebürtige Spanier parat.

Die Kinder, die an heißen Tagen wie gestern nur so ins Jugendbad strömen, finden’s klasse: „Wir kommen jeden Tag“, sagen Nils und Tillmann, beide zehn Jahre alt und laut Bademeister Barrientos „echte Stammgäste“.

Wolfgang Greul ist bei der infra zuständig für die Fürther Bäder, also auch für Burgfarrnbach. Er freut sich, dass das Jugendbad so gut ankommt und liebevoll von den Burgfarrnbachern „gehegt und gepflegt“ wird. Jedes Jahr bekommen sie das Bad so über die Saison, sagt Greul. Vor allem die Farbe im Inneren des Beckens sei teuer.

Eltern willkommen


Ins Jugendbad dürfen nur Kinder bis 14 Jahre, Älteren wird es bei einer Wassertiefe von knapp einem Meter in dem relativ kleinen Becken sowieso schwerfallen, in geordneten Bahnen zu schwimmen. Eltern sind als Begleiter natürlich willkommen, vor allem bei Fernando Barrientos, der von aufmerksamen Müttern des Öfteren Kaffee und Kuchen spendiert bekommt.

Keidenzell bietet ebenfalls ein idyllisches Kleinst-Freibad, das im Gegensatz zum Burgfarrnbacher Jugendbad nicht chemisch, sondern biologisch gereinigt wird — durch Mikroorganismen und ein Aufbereitungsbecken. Das Naturfreibad kostet außerdem keinen Eintritt, Bademeister gibt es jedoch keine.

Ralph Lampert, Sachgebietsleiter der Langenzenner Stadtwerke, weist außerdem darauf hin, dass nur begrenzt Platz ist auf den Liegewiesen und im einzigen Becken. Vor allem an heißen Wochentagen und an Wochenenden sei viel los.

In Atzenhof wird es indes so bald keinen Badespaß mehr geben. Nachdem das Kinderbad auch vom Bürgerverein aufgrund zu hoher Sanierungskosten nicht gerettet werden konnte, dürfte es mittlerweile laut infra-Mann Greul zu einem „Fischteich“ geworden sein.