Ein Herz für die kleinen Patienten
14.5.2011, 16:00 UhrMargot Mergenthaler verliert nicht viele Worte. Ihr Mann, sagt die Ruheständlerin, habe Kinder über alles geliebt. Aus „gesundheitlichen Gründen“ sei es dem Paar aber nicht vergönnt gewesen, eigene zu bekommen. „Kinder sind doch unsere Zukunft“, hebt Mergenthaler noch an, um ihr Stiftungsengagement zu begründen, ehe sie ihre kurze Ansprache mit den Worten „jetzt ist’s aber genug“ schon wieder beendet.
Die Stiftung, die der Fürther Kinder- und Jugendklinik zugute kommt, hat sie nach ihrem Mann Rolf benannt, der vor zwei Jahren verstorben ist. Das Grundkapital beträgt 100000 Euro. 50000 Euro hat Margot Mergenthaler bereits einfließen lassen, weitere 50000 Euro folgen nächstes Jahr. Den Kontakt zur Kinderklinik stellte sie über die ehemalige und langjährige Vorsitzende des Fördervereins, Gisela König, her. Die beiden Frauen sind Nachbarinnen.
Im Krankenhaus ist man froh und glücklich über die neue Geldquelle. „Mit den Erträgen dieser Stiftung können wir gut arbeiten“, freut sich Professor Dr. Jens Klinge. Einsetzbar sei das Geld auf verschiedene Weise. Die Clown-Visite, die den kleinen Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubert, könne davon ebenso finanziert werden, wie verschiedene Präventionsprogramme oder der Kauf eines neuen Geräts für die Intensivstation. „Wir haben zwar schon einen sehr aktiven Förderverein“, sagt Klinge, aber die Stiftung biete zusätzliche Planungssicherheit. Hineinreden, wie die Klinik die Erträge zu verwenden hat, will Margot Mergenthaler keinesfalls. „Das sind doch Fachleute, die wissen am besten, wo das Geld benötigt wird.“
Viel Lob erhält die 61-Jährige auch von Oberbürgermeister Thomas Jung. „Das ist eine großzügige und edle Geste“, sagt er und erinnert an die große Fürther Stiftertradition, allen voran an Alfred Nathan. Gerade in Zeiten wie diesen, so Jung, sei ein Gemeinwesen „angewiesen auf Persönlichkeiten wie Sie“.
Da es sich um eine offene Stiftung handelt, kann jeder Mensch Geld einbezahlen. Auch Margot Mergenthaler, die aus Unterfranken stammt, aber seit über 30 Jahren in Fürth lebt, will später noch einmal etwas dazulegen. In ihrem Testament, sagt sie, sei das alles bereits geregelt.