Erhard-Stiftung bekommt offiziellen Segen
11.10.2013, 22:00 UhrDie „Stiftung Ludwig-Erhard-Haus“, wie sie offiziell heißt, dient dem Zweck, einen Teil des Projekts zu finanzieren. Gesucht sind potente Sponsoren aus der Wirtschaft, die ihren Beitrag dazu leisten. „Weit mehr als eine Million“ sei auf diese Weise bereits auf dem Stiftungskonto eingegangen, sagt die Vorsitzende des Ludwig-Erhard-Initiativkreises, Evi Kurz. „Das ist ein Sockel, auf dem wir aufbauen können.“
Wie berichtet, sollen die Umgestaltung des Erhard-Geburtshauses hinter dem Rathaus und der Neubau eines Dokumentations-, Begegnungs- und Forschungszentrums gegenüber rund zehn Millionen Euro kosten. Via Städtebauförderung werden sich Bund und Land mit hohen Beträgen einbringen, aus der Stadtkasse sollen rund 500000 Euro fließen — was bereits für heftige Diskussionen in Fürth gesorgt hat. Den laufenden Betrieb und Unterhalt der Einrichtung werden später Bund, Land und Stiftung gemeinsam stemmen — ohne Zutun der Kommune, wie es heißt.
Zuversicht, dass sich das ehrgeizige Vorhaben gut entwickeln wird, herrschte bei der Urkundenübergabe im Beisein einiger Gönner, zu denen unter anderem Hubert Weiler (GfK), Dieter Kempf (Datev), Immobilieninvestor Thomas Sommer und Medienunternehmer Gunther Oschmann gehören.
Regierungspräsident Thomas Bauer, dessen Behörde für die formale Prüfung und die Zulassung von Stiftungen in Mittelfranken zuständig ist, zeigte sich angetan vom geplanten Ludwig-Erhard-Haus. Der Einfluss des „Vaters der sozialen Marktwirtschaft“ auf das heutige Wirtschaftsleben sei „nicht hoch genug einzuschätzen“. Zuletzt sei jedoch zu wenig auf seine Lehren geachtet worden, Erhards Verdienste habe man nicht ausreichend gewürdigt.
Dass dem nun mit dem Vorhaben in Fürth ein Ende gesetzt wird, dazu bekannte sich Oberbürgermeister Thomas Jung noch einmal ausdrücklich. Es handle sich um ein „spannendes Projekt von nationaler Bedeutung“.
Unterdessen hat sich der erste Kritiker des am Mittwoch preisgekrönten Architekturentwurfs für den Neubau an der Ludwig-Erhard-Straße gemeldet. Stadtheimatpfleger Alexander Mayer, bereits einer der erbittertsten Gegner des architektonischen Entwurfs für den Nachfolgebau des Park-Hotels, kann auch dem Vorschlag des Münchner Architekten Reinhard Bauer für den Trakt hinter dem Rathaus nichts abgewinnen. Dessen Gebäude mit gestapelten Quadern aus Sichtbeton passe sich keineswegs, wie gefordert, städtebaulich ins denkmalgeschützte Umfeld ein.
Mayer, der als einer der Berater des Preisgerichts fungiert hatte, steht damit im Widerspruch zu seiner Amtsvorgängerin Barbara Ohm und zum städtischen Baureferenten Joachim Krauße; beide halten den Entwurf Bauers für sehr gelungen.
Der Stadtheimatpfleger indes gibt sich vergrätzt: Er weise „jede Mitverantwortung für die Auswahl des Preisträgers“ von sich, lässt er in einer schriftlichen Mitteilung wissen.
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