Fünf Büros tüfteln am Einkaufskomplex
21.5.2012, 11:00 UhrFreilich, zu freischwebend dürften die Debatten im Lauf der nächsten Monate dann auch wieder nicht werden, denn MIB-Geschäftsführer Uwe Laule stellt klar: Leitlinie des Wettbewerbs wird das bleiben, was MIB-Hausarchitekt James Craven schon bei der Bewerbung um das Fürther Projekt im Sommer 2011 vorgegeben hat. Craven, der am Wettbewerb selbst nicht teilnimmt, aber als „fachlicher Berater“ fungiert, entwarf damals ein „Geschäftshausmodell“, das sich zur Rudolf-Breitscheid-Straße hin öffnet statt sich in üblicher Shopping-Center-Manier abzukapseln; denkmalgeschützte Bausubstanz verschont sein Konzept weitgehend, in Proportionen und Gestaltung orientiert es sich am Fürther Stadtbild.
Vor allem Letzteres bekommt Gewicht, denn in den Blickpunkt wird neben der Neugestaltung der Breitscheidstraße als Fußgängerzone der Neubau rücken, der an Stelle von Park-Hotel und Modehaus Fiedler geplant ist. Laule und sein beratender Fachmann vor Ort, der frühere Schwabacher Stadtbaurat Wolfgang Janowiak, sprechen von einer „spannenden Aufgabe“, bei der es „keine Denkverbote“ gebe. Doch auch wenn das nicht offen kommuniziert wird, kann man heraushören: Abenteuerliches in Glas und Stahl ist kaum erwünscht.
Renommierte Büros
Fünf Büros hat MIB eingeladen, darunter mit Dürschinger Architekten (Fürth) und mit Niederwöhrmeier + Kief (Nürnberg) auch zwei aus der Region; hinzu kommen Behet Bondzio Lin (Münster), Gewers & Pudewill (Berlin) sowie das MIB-nahe Büro Weis & Volkmann (Leipzig). Es handle sich, wie der städtische Baureferent Joachim Krauße im Gespräch mit den FN sagte, um renommierte Adressen — und damit sei angesichts der bereits relativ deutlichen Vorgaben für den Wettbewerb nicht unbedingt zu rechnen gewesen.
Wie Janowiak betont, lege man im weiteren Verlauf großen Wert auf den „Workshop-Charakter“, also auf den Dialog zwischen Architekten und Preisgericht. Zu diesem Zweck sind zwei Sitzungen anberaumt, in denen die bis dahin vorliegenden Entwürfe besprochen werden sollen, mögliche Korrekturen, Wünsche und Ergänzungen einfließen können. Treffpunkt wird übrigens sinnfälligerweise der ehemalige Frühstücksraum des Park-Hotels sein – mittendrin im Komplex, um den es geht.
Bei der Besetzung des Preisgerichts habe man, so Laule und Janowiak, auf fachliche Qualität geachtet, sich aber zugleich bemüht, „wichtige Vertreter der Stadtgesellschaft“ einzubinden. Mit von der Partie sind unter anderem Fürths Baureferent, der Stadtheimatpfleger, ein Vertreter der Bürgerinitiative „Bessere Mitte“ und Abgesandte der drei Stadtratfraktionen, aber auch Verantwortliche von MIB.
Bis zum September soll der Sieger gekürt werden, über dessen Entwürfe dann noch kommunale Gremien und der Stadtrat beraten und befinden müssen. Nach der Michaelis-Kirchweih schließlich will MIB mit dem Abbruch von Park-Hotel und Fiedler–Gebäude beginnen, die Eröffnung des Einkaufskomplexes ist, wie berichtet, im Herbst 2014 geplant.
Aufkommende Gerüchte, man tue sich bei der Suche nach Mietern schwer, weist Uwe Laule zurück. Es bestehe „nach wie vor große Nachfrage“, die Verhandlungen seien „vielversprechend“. In nächster Zeit, verspricht der MIB-Geschäftsführer, werde man mit ersten Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen.
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