Fürth: Attraktive Radstrecken und breite Wege
21.2.2017, 16:00 UhrÜber konkrete Maßnahmen informierten die beiden Politiker am Samstag während der Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Jung betonte, die bestehenden Radwege der Stadt in den nächsten fünf Jahren sanieren und neue Verbindungen schaffen zu wollen.
Ein zentrales Thema sei zudem der kontinuierliche Ausbau des Radschnellwegesystems in der Region. Vor allem auf den steigenden Anteil der E-Bikes müsse reagiert werden. "Durch sie werden andere Ansprüche an das Wegenetz gestellt", sagt Jung.
Auch die Verbreiterung der Radwege in den Flusstälern müsse vorangetrieben werden — und zwar möglichst schnell. In diesem Zusammenhang appellierte der OB an die Umweltverbände, nicht weiterhin auf langwierigen Gutachten zu beharren: "Dadurch verplempern wir viel Zeit. Es werden jahrelange Verfahren angestoßen, als ob man ein Kernkraftwerk bauen wolle. Diese Blockade muss endlich aufgegeben werden." Die Mitglieder des ADFC sollten Jung zufolge auf die Verbände einwirken, damit die ihren Widerstand beenden.
Keine Sondererlaubnis
Von einer "Blockade" wollte der Grünen-Fraktionsvorsitzende und Stadtrat Harald Riedel indes nicht sprechen. Er verwies darauf, dass der Naturschutzbeirat bezüglich des Wiesengrunds lediglich auf eine artenschutzrechtliche Prüfung bestanden habe, was dem Rechtsrahmen entspreche. Man habe keine Sondererlaubnis geben wollen, weil das zu einer falschen Entwicklung führen könne.
Beim nächsten Mal werde eine Erlaubnis möglicherweise auch erteilt, wenn ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden soll – nur weil Arbeitsplätze entstehen, mahnt Riedel. Doch Jung betonte, hartnäckig bleiben zu wollen: "Ich bitte die Umweltverbände, bei der Verbreiterung von Radwegen um einen Meter künftig auf Gutachten zu verzichten."
Mehr Radfahrer und mehr Benutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wünscht sich auch Landrat Dießl. Sein Ziel: Den im Jahr 2003 mittels einer Studie erfassten Anteil von Landkreis-Radlern in Höhe von fünf Prozent möglichst weit nach oben zu treiben. "Dafür müssen wir gute Rahmenbedingungen schaffen", so Dießl.
Der Bau neuer Wege gestalte sich mitunter schwierig, weil Grundstücksbesitzer immer häufiger nicht bereit seien, Flächen abzugeben. "Es sind oft langjährige Verhandlungen, und der Landkreis hat kaum eigene Ersatzflächen, die er zum Tausch anbieten kann." Umso mehr freut es ihn, dass die Grundstücksverhandlungen für den Abschnitt von Seckendorf nach Cadolzburg und weiter zur B 8 vor kurzem erfolgreich abgeschlossen wurden.
Die Strecke von Leichendorf nach Fürth auszubauen, die auf der alten Bibertbahntrasse verläuft, dürfte sich Dießl zufolge aber zumindest bezüglich der Grundstücke etwas leichter gestalten. Dem Landkreis gehört bereits ein Großteil. Allerdings würden bei diesem Projekt hohe Kosten anfallen, da neue Brücken und Unterführungen gestaltet werden müssten.
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