Fürth Festival: Entspannte Stimmung trotz strikter Auflagen
13.7.2015, 10:33 UhrWährend sich tausende Menschen am Samstagabend auf der proppenvollen Freiheit mit zunehmender Begeisterung zu den Harmonien der Schweden-Pop-Klone von Abba ’99 wiegten, war es in der Hauptschlagader der Altstadt ungewohnt ruhig: keine Bühne, keine Massen, keine zusätzlichen Sitzplätze in der Gustavstraße, dafür Normalbetrieb wie an anderen schönen Sommerabenden auch.
Die lärmbedingten Zugeständnisse der Stadt an die Kläger, hier wurden sie am augen-, oder besser, am ohrenfälligsten. Doch auch der Sound, der von den verbliebenen drei Altstadt-Bühnen auf Waagplatz, Kirchenplatz und dem Grünen Markt schallte, war deutlich heruntergepegelt. In der Regel 80 Dezibel durften es auf Höhe des Mischpults sein — eine Regelung, über die vor allem mancher Fan des hardrocklastigen Programms auf dem Grünen Markt den Kopf schüttelte.
Spielraum wäre gut
Auch Festival-Organisator Thomas Schier vom Stadtmarketing-Verein Vision Fürth zeigte sich auf Anfrage missmutig. Die pauschale Begrenzung findet er nicht praxisgerecht, „ein gewisser Spielraum wäre gut“. Während das auf dem kleinen Waagplatz noch gut klappe, müsse man doch reagieren können, wenn sich der große Marktplatz immer mehr füllt — sonst kriege hinten kaum noch einer etwas mit.
Überhaupt trauert Schier hörbar resigniert der „Blütezeit des Festivals“ nach, als es derlei Probleme nicht gab. 40 Seiten Auflagen der Stadt hatte er diesmal zu durchpflügen, unterschiedlichste Schlusszeiten zu beachten; alles sei „so runterreglementiert, das ist sehr, sehr anstrengend“. Und habe nichts mehr damit zu tun, „dass sich eine Stadt selbst feiert und für sich wirbt“ — wie es doch Grundgedanke des Fürth Festivals sei.
Doch Schier räumt ein: Man müsse jetzt erst einmal in Ruhe Bilanz ziehen, sehen, was die Messungen und Kontrollen der Stadt ergaben – und danach über Konsequenzen nachdenken. Vielleicht, sagt der Organisator, habe ja die Mehrheit die geringere Lautstärke sogar als angenehm empfunden...
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