Fürth will Ramsauers Geldbeutel öffnen

24.12.2011, 10:00 Uhr
Fürth will Ramsauers Geldbeutel öffnen

© Hans Winckler

Wie berichtet, hatte Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, im Sommer zugesichert, die Sanierung des teils leerstehenden Gebäudes habe hohe Priorität. Ihm zufolge liefen bereits Gespräche mit Investoren. Mit Kekeritz und Jung vereinbarte er, nach drei Monaten wieder in Kontakt zu treten. Bislang ist nichts geschehen.

Kekeritz hat nun vor einigen Tagen einen Brief an Grube abgeschickt, mit der Frage, ob sich bei den Gesprächen mit Investoren etwas Handfestes abzeichnet. Zudem wies der Grüne den Bahnchef darauf hin, dass er sich gemeinsam mit Rathauschef Jung auch an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer gewandt hat.

Hierbei geht es um die 100 Millionen Euro, die Ramsauer in die Sanierung von Bahnhöfen stecken will (wir haben ebenfalls berichtet). „Wir möchten Ihnen hierfür“, schreiben Jung und Kekeritz, „den Hauptbahnhof Fürths ans Herz legen.“ Das Gebäude sei „in einem erbärmlichen Zustand“. Vor allem aber sei der „weitgehende Leerstand in so exponierter Lage unverzeihlich“.

Wortreich weisen sie den Minister darauf hin, dass Fürth nicht nur Ankunftsstadt der ersten deutschen Eisenbahn, sondern immerhin auch die siebtgrößte Stadt Bayerns ist. Natürlich solle das Gebäude weiterhin für Reisende und die Dienstleistungen der Bahn zur Verfügung stehen, etwa dem Reisezentrum. Gerade für die beiden Seitenflügel gebe es aber bereits eine Fülle von Ideen. Die Stadt führe Gespräche mit einer Brauerei für eine gastronomische Nutzung, außerdem mit einer Bank, die dort eine Filiale unterbringen möchte. Weiterhin könnten städtische Einrichtungen wie die Tourist-Information und ein Ableger der Volksbücherei einziehen. Zudem existieren konkrete Pläne für eine kulturelle Nutzung.

„Sie sehen, Herr Minister, die Vorarbeiten sind geleistet, was fehlt ist das nötige Geld, die guten Ideen umzusetzen“, schreibt das rot-grüne Duo nach Berlin. Und weiter: „Ihr Programm könnte die Bremse lösen.“

Bislang gab es allerdings noch keine Reaktion aus Berlin. „Wir hoffen trotzdem noch auf eine aussagekräftige Antwort“, sagt Uwe Kekeritz und kündigt an: „Wenn nichts kommt, werden wir natürlich nachbohren.“

 

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