Fürther Grillplatz am Waldmannsweiher aufgepeppt
18.4.2016, 11:00 UhrBeim Calisthenics oder Streetworkout trainieren die Sportler jenseits von Hanteln und Fitness-Studio mit Hilfe ihres eigenen Körpergewichts. Von einer im Boden verankerten Stange ragen Könner dann schon mal wie eine menschliche Flagge horizontal in die Landschaft und trotzen damit auf schweißtreibende Weise der Schwerkraft. Die Idee hinter Calisthenics: Trainieren kann man immer und überall, kostenlos und unter freiem Himmel.
Obwohl die Athleten so manches Geländer und auch mal ein Verkehrsschild zum Sportgerät umfunktionieren, entstehen in immer mehr Städten Trainingsparks. Mit der Erweiterung des Aktiv-Fitness-Platzes nahe der Uferpromenade, den die Stadt 2009 gewissermaßen für Otto Normalverbraucher eingerichtet hat, reiht sich hier nun auch Fürth ein.
Für ambitionierte Kraftsportler wurden gerade Reck, Sprossenwand, Barren und Bocksprungtrainer montiert. Kostenpunkt: 35 000 Euro. Weil die Versicherung Ergo direkt 25 000 Euro zuschießt, wird die Rathauskasse nicht mit der gesamten Summe belastet.
Wie der stellvertretende Leiter des Grünflächenamts, Ernst Bergmann, mit Blick auf den benachbarten Grillplatz auf Nachfrage sagte, können hier also bald „die einen ihre Bratwurst essen und die anderen ihre Bratwurst wieder abarbeiten“. Offiziell eröffnet wird der ausgebaute Trimm-Platz am 29. April.
Vorerst schützen noch Bauzäune die Neuinstallationen und den blauen Fallschutzbelag, denn der muss erst aushärten. Mehr noch: Damit sich auch nachts niemand mit Fußstapfen im Bodenbelag verewigt, hat laut Bergmann anfangs sogar eine Nachtwache ein Auge auf das Areal.
Auf dem Grillplatz selbst wurden Anfang April die angejahrten und größtenteils arg ramponierten Tische und Bänke ersetzt. Die neuen Modelle sind aus Holz und Metall. Birgit Auerswald vom Grünflächenamt erklärt, man habe sich für Tische und Bänke entschieden, die einladend wirken, die aber auch zur Standardausstattung in den städtischen Grünanlagen zählen.
Laute Schreie
Weniger schön: Unbekannte Sprayer haben bereits ihre ersten Duftmarken hinterlassen. Auerswald weiß um das Vandalismus-Problem: „Wir werden sehen, inwieweit das Mobiliar dem Nutzungsverhalten am Grillplatz standhält.“
Auch wenn es oft Ärger um den Grillplatz gibt: Fürths Ordnungsreferent Christoph Maier betont, das Freizeitgelände sei ein wichtiger Erholungsraum für Innenstadt-Bewohner, die sich keine Wohnung mit Garten oder Balkon leisten können. Wie berichtet, klagen Anwohner immer wieder über Ruhestörung insbesondere am Abend und in der Nacht.
Messungen der Stadt im August zeigten laut Maier, dass es punktuell Spitzen („laute Schreie“) gibt, doch liege der Lärm im Mittel unter den gesetzlichen Grenzwerten. „Die Klagen sind zum Teil sicherlich berechtigt“, sagte Maier, doch müsse man als Nachbar eines öffentlichen Grillplatzes, den es seit Jahrzehnten gebe, „mit einem gewissen Maß an Belästigung leben“.
Heuer wird der Lärm in Grillplatznähe übrigens erneut gemessen — im Juni und Juli, also außerhalb der Ferien.
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