Fürther Kindermusical bringt Luther auf die Bühne

11.5.2017, 13:15 Uhr
Fürther Kindermusical bringt Luther auf die Bühne

© Foto: Ahmad Alakel

"Den Mund ganz weit aufmachen, damit der Ton fliegen kann", weist Musikpädagogin und Chorleiterin Sarah Buchdrucker ihre fünf- und sechsjährigen Schützlinge an. Das gesamte Kirchenschiff von St. Paul in der Südstadt vermögen deren dünnen Stimmen zwar noch nicht zu füllen. Am Enthusiasmus fehlt es den Mädchen und Buben aber gewiss nicht.

Luther? "Was hat der nur getan, was geht uns das denn heut’ noch an?", singt der Chor während der Generalprobe. Eine Frage, die sich an Publikum und Kinderchor wohl gleichermaßen richtet. Seit September setzt sich Sarah Buchdrucker gemeinsam mit den Kindern mit dem Thema auseinander. Und es habe etwas bewegt. "Die Kinder sind Martin Luther in dieser Zeit sehr nahe gekommen", berichtet die 37-Jährige. Mit dem Musical sei es gelungen, die an Brüchen reiche Lebensgeschichte des Reformators auf die kindliche Ebene zu bringen, "das hat sich anfangs so nicht abgezeichnet".

Dass Luther auf die Bühne muss, war dem federführenden Trio hinter dem Projekt – neben Buchdrucker sind dies Pfarrer Martin Adel und Diakon Christian Krause – in der Planung des Jubiläumsjahres ein wichtiges Anliegen. Mittels zweier Handpuppen, Luther und seiner Frau Katharina von Bora, wird deren Geschichte verständlich gemacht. Die von der Erzieherin Birgit Seifert gespielte Bora übernimmt dabei den Part, den manchmal sperrigen Charakter Luthers aus quasi kindlicher Perspektive zu hinterfragen. Der von drei jugendlichen Musikern unterstützte Kinderchor trägt zwischen den Szenen originale Luther-, aber auch moderne Lieder dazu vor.

"Obwohl sie noch so klein sind, können sie jetzt etwas mit Martin Luther anfangen", glaubt Buchdrucker. Für die Musikpädagogin, die seit 2015 in der Kirchengemeinde St. Paul tätig ist, ist das Musical damit bereits vor der eigentlichen Aufführung ein voller Erfolg. Ob die Stimmchen morgen ab 15 Uhr dann tatsächlich, wie von ihr gefordert, bis hinauf zur Orgel oder doch nur bis zur Mitte der Kirche reichen, bleibt dann letztlich nebensächlich.

Am Abend stehen dann die etwas Älteren im Mittelpunkt. Bands aus dem Dekanat und aus St. Paul schließen sich zusammen und machen Musik bis in die Nacht. Sie spielen Lieder vom Aufbruch und vom Umbruch, voller Leidenschaft und Liebe zu Gott und zu den Menschen, kündigt die Gemeinde an: "Mitreißend, nachdenklich, kritisch. Es wird ein Abend, so wie die Jugend ist. Ein Abend voller Leben."

Der Eintritt beim Musical ist frei, Spenden für die Einrichtungen der Gemeinde sind willkommen.

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