Fürther Kinobau verzögert sich
19.7.2013, 11:00 UhrDie beiden markanten Baukörper springen sofort ins Auge, wenn man das frühere Güterbahnhofgelände entweder mit dem Auto oder mit dem Zug passiert. Wie auf Stelzen ragen die futuristisch anmutenden, silbrig schimmernden Quader in die Höhe, die die iba AG hier errichtet hat. Sie sind Bestandteil des neuen Firmendomizils, das der weltweit operierende Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik in der Stahl- und Metallindustrie — bisher in der Königswarterstraße daheim — hier hochzieht.
Bei zwei Quadern mit reichlich Bürofläche für die Beschäftigten soll es vorerst bleiben; im Endausbau könnten es vier werden, sehen die iba-Pläne vor. Im September soll dem Vernehmen nach die Einweihung gefeiert werden.
Ein anderer Komplex in betont modernem Gewand, das Multiplex-Kino auf dem Nachbargrundstück, wird indes etwas länger auf sich warten lassen als geplant — und das überrascht manche nicht wirklich. Ein bisschen zu euphorisch klangen in ihren Ohren die Beteuerungen von Alfred Ach (ehemals City-Kinocenter), er werde schon zum Weihnachtsfest 2013 die ersten Filme hier zeigen.
Nun muss Ach zurückrudern: „Leider, leider“, sagte er auf FN-Nachfrage, werde das wohl doch nicht klappen — sehr zu seinem eigenen Bedauern, denn das Weihnachtsgeschäft ist für Kinobetreiber seit jeher besonders gewinnträchtig.
„Sobald wie möglich“
Wegen unerwarteter Probleme, unter anderem mit Altlasten im Untergrund, verzögere sich der für Juli vorgesehene Baustart noch einmal. Auf einen Zeitpunkt will sich Ach nun gar nicht mehr festlegen lassen, „sobald wie möglich“ werde man aber beginnen. Die Baugenehmigung der Stadt liegt vor, die Finanzierung des Fünf-Millionen-Euro-Projekts steht seit längerem, derzeit läuft die Ausschreibung der Arbeiten. Ach wartet auf die Angebote von Firmen.
Die Fertigstellung? Auch hier bleibt Ach vage — „noch im Winter“ soll das Kino in Betrieb gehen. Fasching 2014 sei nun wohl eher realistisch.
Vielleicht hat sich bis dahin auch ein Stück die Straße hinunter schon Neues getan. Die Aurelis Real Estate, eine frühere Bahntochter und heute Teil des Hochtief-Konzerns, komme „mit der Entwicklung ihres Baugrundstücks an der Gebhardtstraße gut voran“, teilt das Immobilienunternehmen mit.
Zwei Areale nahe der Jakobinenstraße mit insgesamt 5000 Quadratmetern Fläche wurden verkauft. Wie berichtet, möchte die Stadt Fürth auf 3000 Quadratmetern ein Parkhaus schaffen. 2000 Quadratmeter gingen laut Aurelis an die Helmreich Immobilien Verwaltung, die hier ein Bürogebäude für die eigene Steuerberatungskanzlei errichten werde.
Die verbleibenden rund 6000 Quadratmeter, so Unternehmensvertreter Alexander Faust, wolle man noch in diesem Jahr an den Mann bringen. Aurelis schwebt hier ein Mix aus Hotel, Büros, Dienstleistung „sowie zweimal 700 Quadratmeter Verkaufsfläche für Einzelhandel“ vor.
Konkretes liege der Kommune allerdings noch nicht vor, sagte der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller im Gespräch mit unserer Zeitung.
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