Fürths Einzelhändler können auf Hilfe hoffen
9.5.2012, 11:00 UhrDiesen Vorschlag hatten unlängst die Fürther Christsozialen unterbreitet. Während der zweijährigen Bauzeit des Einkaufsschwerpunkts an der Rudolf-Breitscheid-Straße, so ihr Wunsch, sollten Autofahrer auf Parkplätzen der Stadt Fürth lediglich eine Parkscheibe benutzen müssen. Allerdings: Nach einer Berechnung, die gestern die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann im Wirtschaftsausschuss präsentierte, würde dieses Vorhaben der Stadt Einnahmeausfälle von monatlich 24000 Euro bescheren.
Auf zwei Jahre hochgerechnet, liefen sogar 576000 Euro auf, wenn Autofahrer für Parkplätze rund um die Baustelle — unter anderem auf der Freiheit sowie in der Most-, Alexander-, Max- und Friedrichstraße — nichts bezahlen müssten. Das war dann auch der CSU zu viel. „Angesichts unserer finanziellen Situation wird das die Stadt nicht zur Gänze schultern können“, sagte Vize-Fraktionschef Tobias Wagner.
Bessere Chancen dürften die Kompromissvorschläge haben, die zum Teil aus den Reihen der Einzelhändler und der Wirtschaftsverbände gekommen waren: die Parkgebühren von 1,50 auf ein Euro zu senken und die kostenpflichtigen Parkzeiten zu kürzen. Statt wie bisher bis 20 Uhr müssten Autofahrer dann nur noch bis 18 Uhr bezahlen, samstags nur noch bis 12 Uhr.
Von Seiten des Liegenschaftsamts kam die Anregung, den Wochenmarkt auf der Freiheit enger zu gruppieren, um Platz für 50 zusätzliche Parkplätze zu gewinnen. Zudem steht im Raum, zumindest an den vier Adventssamstagen auf Parkgebühren zu verzichten. CSU, SPD und Grüne wollen nun zunächst in ihren Fraktionen über die Vorschläge beraten. Geplanter Baubeginn für den Einkaufsschwerpunkt ist im Oktober nach der Kirchweih.
Vorbild Fußgängerzone
Neben dem Thema Parken kamen im Ausschuss weitere Unterstützungsmöglichkeiten für die Einzelhändler zur Sprache. Die Palette reichte von einem „begleitenden Werbekonzept“ über frühzeitige Informationen für alle, die von der Baustelle betroffen sind, bis zum Vorschlag, den Händlern außer der Reihe besondere Aktionen zu erlauben, wie einen „megalangen Einkaufstag“ oder eine „Shopping-Nacht“. Ein weiterer Wunsch: Um den wichtigen Laufweg zwischen der Freiheit und der Fußgängerzone nicht zu kappen, solle die Breitscheidstraße während der Bauzeit doch bitte nie vollständig gesperrt werden.
Für Rathauschef Thomas Jung steht fest: „All die schönen Ideen wird es nicht zum Nulltarif geben.“ 100000 Euro, so wie vor einigen Jahren beim Umbau der Fußgängerzone, müsse die Kommune wohl in die Hand nehmen, „um etwas Vernünftiges zu machen“. Die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann schöpft aus den Erfahrungen, die bei der Sanierung der Einkaufsmeile gesammelt wurden, Mut: Damals, sagte sie, musste nur ein einziges Geschäft aufgeben.
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