Hitzewelle treibt Menschen massenhaft in die Freibäder
6.8.2018, 11:30 UhrIns Schwärmen gerät Fürthermare-Geschäftsführer Horst Kiesel nicht nur, weil endlich einmal die Freibadkasse stimmt, sondern auch weil der Rasen noch immer keine braune Stellen hat. "Das ist Tag- und Nachtarbeit", erläutert er den aufwändigen Bewässerungsprozess. Außerdem ist Kiesel stolz darauf, wie friedlich die Saison bisher am Scherbsgraben verlaufen ist. Noch kein Diebstahl, keine Rauferei hätten die Stimmung getrübt. Ein Erfolg der Strategie "klare Kante zeigen", die mit zwei Sicherheitskräften umgesetzt wird.
Wer auf zweimalige Ermahnung nicht reagiert, bekommt Hausverbot. Dass Badegäste aus Nürnberg die gute Atmosphäre im Fürther Freibad loben, freut Kiesel besonders. Die Kehrseite des aktuellen Hochbetriebs: Das Personal schiebt Überstunden vor sich her und freut sich auf die für Freitag prognostizierte Abkühlung mit nachlassender Arbeitsbelastung.
1500 bis 4000 Besucher strömen täglich ins Fürther Freibad. Spitzenwerte von 7000 bis 8000 Badegästen aus früheren Jahren wurden wegen der anhaltenden Schönwetterperiode heuer noch nicht erreicht, weil sich der Besucherstrom über einen längeren Zeitraum besser verteilt. Kiesel ist jedoch sicher, heuer die beste Saison seit seiner Übernahme des Fürther Freibads 2006 verzeichnen zu können.
In Zirndorf streikte das Drehkreuz
Nur mit Aushilfskräften kann der Besucheransturm im Zirndorfer Bibertbad bewältigt werden. Weil das Drehkreuz am Eingang streikte, lässt sich die Besucherzahl am Wochenende nicht ermitteln. Doch es gab an beiden Tagen volles Haus. Wie auch bei anderen Bädern konzentrierte sich der Massenandrang auf die Beckenränder und Nichtschwimmerbereiche. Auf den Schwimmerbahnen des Sportbeckens blieb immer noch genug Platz, um weitgehend ungestört durchs Wasser pflügen zu können.
Rund 2000 Besucher täglich zählt Bademeister Uwe Sulzer im Veitsbronner Veitsbad. Rettungsschwimmer springen ebenfalls als zusätzliches Aufsichtspersonal ein. Die teure Beckenheizung konnte auch hier längst abgestellt werden. Obwohl ständig frisches Nass nachgefüllt werden muss, hat die Wassertemperatur bereits rund 27 Grad erreicht. Nur den Rasen hat die Hitze reichlich ramponiert.
"Bester Sommer seit langem"
Den "besten Sommer seit langem" registriert Bademeister Paul Zeiher im Großhabersdorfer Naturbad. Mit 1500 Badegästen täglich ist die Anlage gut ausgelastet. Wassertemperatur: knapp 25 Grad. Besonders am Herzen liegen Zeiher und seinem Team Kinder, die hier viele Spielbereiche finden. "Es gibt nichts Besseres, um Kinder glücklich zu machen, als etwas Wasser zum Herumplanschen", sagt der Großhabersdorfer.
Am entspanntesten geht es noch im Burgfarrnbacher Jugendbad an der Hummelstraße zu, wo sich Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren mit ihren erwachsenen Begleitern im acht mal 20 Meter großen und 1,35 Meter tiefen Becken erfrischen können. Ein Geheimtipp für alle, die dem großen Rummel entkommen wollen und keinen gesteigerten Wert auf Komfort legen.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen