Junge Mode soll in Fürths Neue Mitte locken
28.4.2013, 10:00 UhrPositive Neuigkeiten waren überfällig, denn bisher hatte die Berliner Firma in puncto Vermietungen eher Skepsis als Anerkennung geerntet. Seit Juli 2012, als die Verpflichtung von s.Oliver auf 500 Quadratmetern sowie von C&A als Ankermieter mit stolzen 3000 Quadratmetern in der „Neuen Mitte“ bekanntgegeben worden war, herrschte diesbezüglich Funkstille im Hause MIB.
Vielleicht auch deshalb, weil die C&A-Nachricht zwar von MIB selbst als großer Erfolg verbucht wurde, vielen der auf Neues, Anderes, Schillerndes hoffenden Fürthern aber nur ein gequältes Lächeln abringen konnte: Ausgerechnet C&A, ausgerechnet jenes Textilhaus also, das bereits im City-Center daheim ist und von dort aus lediglich hundert Meter weiter an die Breitscheidstraße umziehen wird. Als später zudem publik wurde, dass der geplante Supermarkt im Untergeschoss einer Tiefgarage geopfert wird, hob das die Stimmung in Fürth auch nicht gerade.
Nun kann MIB mit Mango effektiv nachlegen. „Richtig glücklich“, sagte Geschäftsführer Uwe Laule auf FN-Nachfrage, sei man über den Mietvertrag mit dem spanischen Modeunternehmen, von dem man sich auch ein „hochwertiges Erscheinungsbild“ verspreche. Vor allem beim jüngeren Publikum ist Mango sehr angesagt — genau bei der Klientel, die MIB mit seinem Fürther Einzelhandelsprojekt locken möchte.
„Ausbaufähig“ sei dieser Sektor, glaubt Laule, was man auch mit dauerhaft erfolg- und damit gewinnversprechend übersetzen kann. Das ältere Fürther Mode-Publikum werde ja bereits von Wöhrl bestens versorgt.
Während C&A seinen Standort am westlichen Ende des Wölfel-Areals bekommt, wird Mango mit vergleichsweise bescheidenen 600 Quadratmetern Verkaufsfläche vis-à-vis, an der Ecke zur Hallstraße, untergebracht — auf zwei Geschossen des Neubaus, der dieses und nächstes Jahr an Stelle des Fiedler-Hauses entsteht.
Der Glühwein half
Seine Zusage übrigens, erzählt Laule, habe der Europa-Chef des katalanischen Modekonzerns nach einem Besuch des Fürther Weihnachtsmarkts gegeben — auf dem er sich offenbar bei einer Tasse Glühwein für die Kleeblattstadt erwärmen konnte.
Unmittelbare Nachbarn von Mango, auch das hat MIB mitgeteilt, werden weitere „Young-Fashion-Anbieter“ sein, wie das der Branchenjargon mit flockigem Anglizismus umschreibt: Esprit, Vero Moda und Jack&Jones sind angekündigt — die beiden Letzteren ebenfalls, wenn auch in kleinerer Form, schon jetzt in der Breitscheidstraße präsent.
Darüber hinaus wird ein alter Bekannter zurückkehren: Das Erlanger Schuhhaus Mengin, früher (und derzeit noch mit Restposten) im City-Center daheim, übernimmt 1000 Quadratmeter neben C&A. Die Filiale der Sparda-Bank schließlich zieht aus der Gustav-Schickedanz-Straße in den Kopfbau des Komplexes um, der an Stelle des Park-Hotels entstehen soll.
Damit, so Laule, habe man rund 60 Prozent der 12500 Quadratmeter Einzelhandelsfläche an den Mann gebracht; weitere 3000 Quadratmeter sind für Büros reserviert. Keine Mühe werde man haben, den Rest zu füllen, denn die Nachfrage von Ladenbetreibern sei nach wie vor groß. Es gebe „mehrere interessante Alternativen“ — Näheres aber lässt sich der MIB-Mann nicht entlocken.
Unterdessen sind, von der Rudolf-Breitscheid-Straße aus kaum zu bemerken, in den Hinterhöfen des Wölfel-Geländes neben dem früheren Kino die Bauarbeiten angelaufen. Ab Mai/Juni soll auch der Abriss von Fiedler-Gebäude und Park-Hotel auf der anderen Straßenseite angebahnt werden. „Das Vorhaben liegt damit voll im Zeitplan“, lässt MIB verlauten. Die Eröffnung peilt das Unternehmen für den Herbst 2014 (Wölfel-Seite) und das Frühjahr 2015 (gegenüberliegende Seite) an.
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