Kamera läuft!
8.4.2011, 22:00 UhrEs ist ein Traum, den viele träumen. Lukas Miller will sein Hobby zum Beruf machen — und irgendwann mal Geld beim Film verdienen. Mit Musikvideos zum Beispiel, oder Spielfilmen, sagt der 19-Jährige. Nur seine zukünftige Aufgabe ist ihm noch nicht ganz klar. Kameramann? Gerne. Regisseur? Durchaus. Am Schnittpult? „Naja“, meint Miller, „das Schneiden macht zwar Spaß, aber ich bin lieber direkt beim Dreh dabei.“
Im Moment erledigt Miller, der gerade sein Abitur am Helene-Lange-Gymnasium baut, noch alles selbst. Er steht hinter der Kamera, ist sein eigener Regisseur, schneidet und vertont seine Werke. Für Musiker aus seinem Freundeskreis fabriziert er Videos, schneidet Filmmaterial von der letzten Klassenfahrt oder legt sich im Fürther Wiesengrund auf die Lauer, um den perfekten Sonnenuntergang zu erwischen.
Und dann wären da noch die Kurzfilme. Mit Pan!c, der in der Nähe der Siebenbogenbrücke entstand, holte er 2010 einen dritten Platz bei den renommierten Camgaroo-Awards in München, und beim mittelfränkischen Jugendfilmfestival gewann er vergangenes Wochenende den „Franken Fernsehen Kurzfilmpreis“.
Sein laufendes Projekt heißt „Gefrorenes Herz“; ein Kurzfilmdrama, sagt Miller, will aber noch nicht zu viel verraten. Mehr denn je ist er dem städtischen Jugendmedienzentrum Connect dankbar, weil es ihm 2008 ermöglichte, seinen ersten Film zu drehen. Der Streifen „Mitarbeit ungenügend“ ist ihm inzwischen zwar „ein bisschen peinlich“, aber so ist das eben, wenn sich Talent schnell entwickelt.
Ab sofort will Miller den Fürthern zeigen, was er auf und bald auch im Kasten hat. Zusammen mit seinem Freund Jakob Schwarz wird er künftig Filmbeiträge für den Online-Auftritt der Fürther Nachrichten produzieren: zu aktuellen Themen in der Kleeblattstadt, aber auch zu Großveranstaltungen wie beispielsweise dem Fürth-Festival.
Fürth wird zur Spielzeugstadt
Im Gegensatz zu Miller hat Schwarz sein Abitur seit einem Jahr in der Tasche und erst vor ein paar Wochen ein Design-Studium an der FH Nürnberg begonnen. Genommen wurde der 20-Jährige dort nicht zuletzt, weil er einen bemerkenswerten Werbeclip mit dem Namen „Fürth hat Perspektive“ in die Bewerbungsmappe packte; kein Videofilm, sondern eine Aneinanderreihung von zahllosen Fotos, wie Schwarz sagt.
Die Bilder schoss er von Hochhäusern. Dank einer speziellen Technik sieht Fürth aus wie eine Spielzeugstadt in Bewegung. Während bei Miller das Filmen im Fokus steht, versteht sich Schwarz auch als Zeichner und Fotograf. Seine Zukunft sieht er bei einer Werbeagentur, als Plakatgestalter — oder beim Film.
Hauptsache kreativ, könnte der Wahlspruch sein, der für die beiden jungen Fürther steht. Zu ihrer Heimatstadt haben sie eine enge Bindung. Miller wohnt in der Jakobinenstraße, Schwarz am Espan. „Fürth ist schöner als Nürnberg“, sagt Miller, Schwarz nickt und fügt hinzu: „Wir sind hier groß geworden, kennen jeden Stein.“
Beste Voraussetzungen, um eine Stadt mit der Videokamera ins Visier zu nehmen. Lukas Miller macht das sowieso fortlaufend. Momentan raubt ihm der Neubau eines Hauses auf dem Nachbargrundstück zwar den Schlaf, stachelt aber auch seine Kreativität an. Miller filmt die Arbeiten. Immer mal wieder ein bisschen. „Wenn das Haus fertig ist, wird man im Zeitraffer sehen, wie es entstanden ist.“
Filme von Lukas Miller und Jakob Schwarz finden Sie jetzt auf unserer Internet-Seite www.fuerther-nachrichten.de — zum einen den prämierten Kurzfilm Pan!c sowie Fürth-Impressionen von Miller, zum anderen den Werbeclip „Fürth hat Perspektive“ von Schwarz.
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