Klare Absage an Privatisierung des Trinkwassers
26.3.2013, 11:00 UhrHintergrund sind Bestrebungen der Europäischen Union (EU), die Trinkwasserversorgung der Kommunen künftig dem privaten Wettbewerb zu öffnen. Dies birgt die Gefahr, dass wichtige Unterhaltsarbeiten aus Kostengründen vernachlässigt werden, die Wasserqualität leidet, der Wasserpreis steigt und die Beschäftigten mit Abstrichen rechnen müssen. Negative Erfahrungen wurden bereits in Metropolen wie Berlin, Paris und London gesammelt.
infra unterstützt Begehren
Das Fürther Wasserbündnis hat sich 2005 gebildet, als zur Haushaltskonsolidierung die Privatisierung der Abwasserentsorgung diskutiert wurde. Ein Vorstoß, der 2006 mit einer Unterschriftensammlung erfolgreich abgewehrt werden konnte. Heute wie damals finden die Aktivisten um Bündnissprecher Peter A. Lefrank mühelos Mitstreiter. Doch die Rahmenbedingungen sind ungleich besser. Denn auch die infra Fürth unterstützt das Bürgerbegehren mit Unterschriftenlisten im Kundenzentrum Leyher Straße 69, und auf Weisung von OB Thomas Jung wird untersucht, ob eine Trennung vom Energiekonzern E.on möglich ist, der mit 19,9 Prozent an der infra beteiligt ist.
Die damit verbundenen Kosten schätzt infra-Geschäftsführer Hans Partheimüller allein für die Wassersparte auf sieben bis neun Millionen Euro, für den gesamten Beteiligungsbereich sogar auf 50 bis 60 Millionen Euro. Das Fürther Wasserbündnis fordert die Rekommunalisierung – notfalls mit einem Bürgerbegehren, weil kommunale Eigenbetriebe von den Privatisierungsbestrebungen der EU ausgenommen sind. In die Unterschriftenlisten kann man sich auch online eintragen.
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