Kunstwerk gerettet
7.11.2011, 22:00 UhrZwei der bedeutendsten Fürther Künstler der Nachkriegszeit – Georg Weidenbacher und Hans Langhojer – haben es vor 52 Jahren gemeinsam aus verschiedenfarbigem CarraraMarmor geschafften. Dargestellt werden Handwerkskünste, die in der Berufsschule gelehrt werden. Weil es der – öffentlich geförderten – energetischen Sanierung des Gebäudes im Weg war, sollte es ursprünglich beseitigt werden. Doch die rührige Initiative Kunst im öffentlichen Raum protestierte. Lange wurde erfolglos nach Möglichkeiten zum Erhalt und nach Spendern zur Finanzierung des zusätzlichen Aufwands gesucht. Erst im zweiten Anlauf fanden sich schließlich genügend private Geldgeber, um eine aufwendige Rettungsaktion durchführen zu können.
Die Nüthen Restaurierungen GmbH wurde mit der Abnahme, Restaurierung und erneuten Anbringung beauftragt. Ein Werk dieser Größe hatten die Spezialisten bislang noch nicht generalüberholt. Mit der Flex wurde das Mosaik zunächst in 187 transportable Teile zerlegt und vorsichtig von der Wand abgenommen, nachdem es mit Zellstoff und Spezialkleber vor dem Zerfallen gesichert worden ist. Was ursprünglich für unmöglich gehalten wurde, funktionierte. Dabei zeigte sich, dass die Eisenarmierung der Tragschicht teilweise schon stark korrodiert war. Im Werk wurde deshalb eine neue Tragschicht aufgebracht.
Das Mosaik selbst wurde gereinigt, imprägniert und neu verfugt. Um das Werk auf der inzwischen mit 14 Zentimeter dicken Styroporplatten überzogenen Wand sicher befestigen zu können, musste ein Aluprofil als Tragkonstruktion auf dem Mauerwerk befestigt werden. Die schwierige Operation klappte einwandfrei. Auf einer Erläuterungstafel an der Baustelle wurden Passanten über die einzelnen Schritte aufgeklärt.
Nachdem auch das Gerüst wieder entfernt worden ist, erstrahlt das Wandmosaik als markantes Beispiel der Fürther Kunst aus einer Zeit des Aufbruchs wieder in neuem Glanz. Für den Arbeitskreis Kunst im öffentlichen Raum gibt es in Fürth allerdings noch viele weitere Aufgaben. So gilt es, bei der energetischen Sanierung verschwundene Drahtplastiken in der Herrnstraße ausfindig zu machen und vor der weiteren Zerstörung von Kunst am Bau im Zuge von Fassadenrenovierungen zu warnen.
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