Längere Sperrzeit in Fürth: Weniger Ärger vor den Kneipen

5.5.2017, 06:00 Uhr
Ein Puzzleteil: Mit der verlängerten Sperrzeit wollte die Stadt Fürth auch den Klägern aus der Gustavstraße entgegenkommen.

© Hans-Joachim Winckler Ein Puzzleteil: Mit der verlängerten Sperrzeit wollte die Stadt Fürth auch den Klägern aus der Gustavstraße entgegenkommen.

Seit Mitte Februar 2012 ist in den Lokalen spätestens um 2 Uhr Schluss. Vorher stand es den Wirten frei, die Türen erst um 5 Uhr zuzusperren. Die Stadt Fürth folgte damals dem Beispiel einiger bayerischer Kommunen, die die Sperrzeit – im Freistaat ist sie gesetzlich seit 2005 auf die sogenannte Putzstunde zwischen 5 und 6 Uhr beschränkt – wieder verlängerten. Zum einen wollte sie damit den Klägern aus der Altstadt entgegenkommen, die mehr Nachtruhe forderten. Allerdings war der Schritt speziell in der Gustavstraße keine ganz große Veränderung: Dort schlossen die meisten Lokale auch vorher schon freiwillig um oder vor 2 Uhr. Von der 5-Uhr-Regelung machten eher Kneipen im Rathaus-Umfeld Gebrauch.

Zum anderen versprachen sich Stadt und Polizei von der längeren Sperrzeit – zurzeit sind nach Angaben des Rathauses im Innenstadtareal 642 Betriebe registriert – ein höheres Sicherheitsgefühl. Statistiken zufolge geschah ein nicht unerheblicher Teil von Delikten wie Körperverletzung, Vandalismus und Ruhestörungen nach 2 Uhr, oft war Alkohol im Spiel.

Der Plan ging auf: Seit 2012 haben sich die polizeilichen Einsätze in oder vor Gaststätten "auf einem niedrigeren Niveau" stabilisiert, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Fürth. 2016 sei die Zahl der Einsätze in den Nächten von Samstag auf Sonntag auf 167 (2015: 193) gefallen, in den Nächten von Freitag auf Samstag von 137 auf 111. Das Level sei "erheblich niedriger als alle Jahre zuvor".

Auch in der Gustavstraße rückte die Polizei 2016 seltener an: Mit 27 Einsätzen (2015: 35) – das sind etwa 3,5 Prozent aller Einsätze im Stadtgebiet — sei die Gustavstraße damit "gegenüber der restlichen Innenstadt weiterhin deutlich unterrepräsentiert".

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