Nein zum Temelin-Bau

14.6.2012, 19:00 Uhr
Nein zum  Temelin-Bau

© dapd

Die Pläne des tschechischen Energieversorgers CEZ, das Atomkraftwerk Temelin um zwei auf vier Reaktorblöcke zu erweitern, werden in vielen bayerischen Gemeinden mit Sorge verfolgt, schließlich liegen nur 60 Kilometer zwischen dem AKW und der Grenze. Auch das bayerische Umweltministerium lehnt das Vorhaben ab.

Im Rahmen einer so genannten „grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung“, die das tschechische Umweltministerium durchführt, können sich die Bürger in angrenzenden Ländern ebenso wie die tschechische Bevölkerung mit ihren Fragen und Einwände an die zuständigen Stellen in Tschechien wenden. Die Frist für die Öffentlichkeitsbeteiligung in Deutschland endet kommenden Montag.

Wie in anderen Städten haben auch in Fürth die Grünen das Thema auf die Agenda des Stadtrats gesetzt. „Bei einem Unfall im Reaktor ist Fürth unmittelbar betroffen. Und ein solcher Unfall erscheint nicht unmöglich“, heißt es im Antrag. Die Kleeblattstadt sei lediglich zirka 220 Kilometer Luftlinie entfernt — „das ist im Fall einer Nuklearkatastrophe ein Klacks“, sagt auch Rechts- und Umweltreferent Christoph Maier. Im Antrag weisen die Grünen darauf hin, dass es in den bestehenden Blöcken 1 und 2 immer wieder zu Problemen kommt.

Die Stellungnahme des Stadtrats wird vom Umweltministerium an die tschechischen Behörden weitergeleitet. Die Stadt fordert mehr Transparenz und eine Verlängerung der Frist für die Öffentlichkeitsbeteiligung. Als sehr sinnvoll bezeichnet Maier das Engagement: Nach deutschem Recht muss man sich bemüht haben, sich an einem Verfahren zu beteiligen, um später klagen zu können.

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