Ausstellung: NSU-Verbrechen stehen im Fokus

8.7.2018, 21:00 Uhr
Eines der NSU-Opfer: Nürnberg trauerte 2005 um Ismail Yazar, der von den Neonazis ermordet wurde. Die Ausstellung erinnert auch daran.

© Horst Linke Eines der NSU-Opfer: Nürnberg trauerte 2005 um Ismail Yazar, der von den Neonazis ermordet wurde. Die Ausstellung erinnert auch daran.

Die Ausstellung ist vom 11. bis 25. Juli jeweils montags bis donnerstags von 15 bis 18 Uhr im Helene-Lange-Gymnasium zu sehen und öffentlich zugänglich. Schulen haben die Möglichkeit, vormittags die Ausstellung zu besuchen und – falls gewünscht – eine Führung durch die Schülercoaches der Leopold-Ullstein-Realschule in Anspruch zu nehmen (Anmeldung: anja.schmailzl@web.de).

Überlebender spricht

Für die Veranstaltung "NSU Prozess: Noch zu viele Fragen offen", die am Dienstag, 17. Juli, 18.30 Uhr, am HLG stattfindet, konnte das Fürther Bündnis Mehmet O., den Überlebenden des NSU-Bombenattentats in Nürnberg, und Birgit Mair, die Ausstellungsmacherin, gewinnen.

Die von Mair im Auftrag des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung konzipierte Ausstellung wurde 2018 aktualisiert. Sie setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe im November 2011 auseinander.

Im ersten Teil werden die Biografien der Opfer dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden. Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde, sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort, kommentieren den zu Ende gehenden Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.

 

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