Nürnberger NPD-Mann glorifiziert Nazi-Morde
18.11.2011, 13:39 UhrBizarr waren die Auftritte des Nürnbergers Rainer Biller schon immer. Selbst in der Nazi-Szene wurde das Treiben der ehemaligen Rotlicht-Größe bislang meist mit Verwunderung wahrgenommen. Mit der Verhöhung der Opfer der sogenannten Döner-Morde, die unter anderem in Nürnberg drei Menschenleben forderten, hat der NPD-Funktionär nun für ein lautes Echo gesorgt. Wie die Nürnberger Abendzeitung herausfand, postete Biller auf seiner facebook-Seite Kommentare wie "Tod dem Döner, es lebe die Bratwurst" und "Wenn wir Glück haben verschwinden erst die Dönerbuden, dann der Rest von der Mischpoke".
Offline genommen hat der NPD-Mann mittlerweile einen Screenshot des Bekennervideos der Zwickauer Terrorzelle mit dem Rosaroten Panther und Fotos der Opfer. Eine Entschuldigung in gewohnt fehlerhaftem Deutsch hat Biller auf seine Seite gestellt, ehe er sein Profil sperrte. Links, Bilder und Bemerkungen "wahren nicht auf eine Beleidigung der Döneropfer abgesehen", müht sich der Ex-Swingerclub-Besitzer, seinen facebook-Amoklauf ungeschehen zu machen. Zu spät.
User "Rudolf Höß" spendet Beifall
Die SPD-Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger hat Biller angezeigt. Im Stadtrat wurde das Thema bereits angesprochen, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch der Verfassungsschutz wird sich bald der Sache annehmen, sagte Polizeisprecher Peter Schnellinger der AZ Nürnberg. Dabei wird auch unter die Lupe genommen, wie weit die Beziehungen Billers zu den rechtsextremen Terroristen reichen. Nicht retten, aber vielleicht trösten wird Biller, dass Gesinnungsgenossen wie "Rudolf Höß" fleißig auf seiner Seite "Gefällt mir" klicken und aufmunternden Applaus spenden.
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