NZ-Klinikcheck: Klinikum Fürth siegt bei Prostatabeschwerden
11.8.2018, 05:45 UhrFür die Krankheitsbilder rund um die Prostata haben Gesundheitswissenschaftler der Uni Erlangen-Nürnberg das Ranking aus umfrangreichem Datenmaterial der Krankenkasse AOK erstellt. Getestet wurde sowohl die Behandlungsqualität bei der vollständigen Prostataentfernung aufgrund eines Tumor als auch die Verkleinerung des Organs nach einer gutartigen Vergrößerung. In beiden Kategorien setzte sich das Klinikum Fürth durch. Bei der vollständigen Prostataentfernung wurden zehn Kliniken getestet. Auf den Plätzen zwei und drei landeten das Martha-Maria-Krankenhaus und das Klinikum Nürnberg (Nord). Ganze 14 Krankenhäuser nahmen die Experte bei der Operation gutartiger Prostatavergrößerungen unter die Lupe. Die Ränge zwei und drei belegten hier das Klinikum Neumarkt und das Klinikum Nürnberg (Nord).
In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung erläutert Prof. Andreas Blana, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fürth, wie wichtig ein früher Arztbesuch auch bei der gutartigen Prostatavergrößerung ist: "Bei schweren Verläufen können vollständiger Harnverhalt, Blasensteine oder eine Schädigung der Nieren auftreten." Typische Symptome, an denen Patienten die Erkrankung erkennen können, sind häufiges Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl oder nächtlicher Harndrang. Zur Behandlung stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, sagt Blana: "Ein Großteil der Patienten kommt mit Medikamenten hin. Operiert werden muss nur, wenn sich die Symptomatik unter der medikamentöse Therapie verschlechtert oder bereits Folgeschäden bestehen."
Rechtzeitige Früherkennung lautet der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung bei Prostatakrebs. "In Zeiten von Früherkennungsuntersuchungen sollte das Karzinom entdeckt werden, bevor überhaupt Symptome bestehen", findet Urologe Andreas Blana. Die Kosten für die Tastuntersuchung beim Arzt übernimmt die Krankenkasse. "Wenn der Tumor auf die Prostata begrenzt, sind die Operation und eine Bestrahlung konkurrierende Verfahren", erklärt Blana die zwei wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten. Für Operationen steht im Klinikum Fürth seit Kurzem der hochmoderne Operationsroboter "da Vinci" zur Verfügung.
Der NZ-Klinikcheck
"Ziel unseres Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt PD Dr. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.
Die GoogleMap zeigt alle gerankten Häuser. Falls die Karte nicht angezeigt wird, benutzen Sie bitte diesen Link.
Im NZ-Klinikcheck (er findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt) schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten.
Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck finden Sie hier.
Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann." Von Häusern in der weniger guten Kategorie 4 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend.
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