Playmobil-Chef Horst Brandstätter gestorben
8.6.2015, 20:29 UhrBrandstätter galt als Visionär: Mit der Idee für die 7,5 Zentimeter großen Playmobil-Spielfiguren, die sein bereits 2009 verstorbener Mustermacher Hans Beck entwickelt hat, rettete der gebürtige Zirndorfer das fränkische Familienunternehmen in den 1970er Jahren vor der Pleite.
Heute bevölkern 2,8 Milliarden Playmobil-Figuren weltweit die Kinderzimmer. Der Umsatz der Brandstätter-Gruppe mit knapp 4200 Beschäftigten lag zuletzt bei 595 Millionen Euro. Der größte Anteil daran entfällt auf die Playmobil-Sparte. Doch auch die im Jahr 2000 gestartete Marke Lechuza, die Kunststoff-Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem bietet, wächst kontinuierlich.
Horst Brandstätter ist in der warmen Jahreszeit bis kurz vor seinem Tod täglich in die Firmenzentrale in Zirndorf gekommen. Den Winter hat er seit über 20 Jahren in Florida verbracht. Die Nachfolge übernimmt eine Stiftung, die die Gruppe nach seinen Vorstellungen weiterführen soll, wie Brandstätter vor seinem Tod sagte. Seine beiden Söhne Conny und Klaus Brandstätter leiten jeweils eigene Unternehmen.
"Wenn man so einen Patriarchen als Vater hat, dann hat man Höhen und Tiefen mitgemacht. Ich habe aber auch viele schöne Momente mit ihm erlebt, und die möchte ich in Erinnerung behalten", so Conny Brandstätter.
Auch im Umgang mit Beschäftigten galt der gebürtige Zirndorfer als nicht immer einfach. Zugleich haftete ihm aber der Ruf eines unkonventionellen Visionärs an. 1952 war Brandstätter in das 1876 in Fürth gegründete Familienunternehmen eingestiegen, das damals seine beiden Onkel führten.
Die Beerdigung soll auf Wunsch des Verstorbenen im engen Kreis stattfinden.
Dieser Artikel wurde um 20.30 Uhr aktualisiert.
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