Russlanddeutsche: Bündnis gegen Rechts ruft zur Gegendemo auf

NÜRNBERG/FÜRTH - Zum dritten Mal wollen an diesem Sonntag Russlanddeutsche gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung auf die Straße gehen. „Sichere Heimat“ lautet das Motto ihrer Kundgebung am Lorenzer Platz in Nürnberg. Den Gegenprotest organisiert diesmal das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Es hofft auf viele Teilnehmer.

Diesmal ist die Demo bereits für 1500 Teilnehmer angekündigt. Sie müssen mit breitem Gegenprotest rechnen. Das Fürther Bündnis gegen Rechts hat eine Gegenkundgebung am Sonntag ab 13.30 Uhr an der Nürnberger Lorenzkirche angemeldet. Die verschiedenen Organisationen, die sich im Großraum gegen Rechts engagieren, wechseln sich damit ab.

In einer Pressemitteilung kritisiert das Bündnis, dass schon an der letzten Kundgebung dieser Art „eine Reihe stadtbekannter Neonazis und Rassisten“ teilgenommen habe. Zu befürchten sei, dass sich „eine unheilvolle Allianz“ entwickelt, „die durch Neonazis, Pegida-Anführer und durch die AfD geschickt für Nazi- und rassistische Propaganda genutzt wird“.

Das Bündnis findet drastische Worte: Den „Rattenfängern der rassistischen und der rechten Szene“ gehe es nicht darum, sich um die Probleme von Menschen zu kümmern, die selbst Gefahr laufen, in dieser Gesellschaft „durchgereicht“ zu werden. Sie hätten einzig und allein im Sinn, diese Menschen gegen Flüchtlinge aufzustacheln. „Jede Lüge ist recht, wenn es darum geht, Menschen gegen Menschen zu hetzen, Arme gegen noch Ärmere, ,Russlanddeutsche‘ gegen Flüchtlinge.“

Treffpunkt ist in Fürth um 12.45 Uhr im Verteilergeschoss der U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof. Anschließend fahren die Gegendemonstranten gemeinsam mit der U-Bahn nach Nürnberg, wo sich Teilnehmer aus der Region dazugesellen sollen.