So können Sie Flüchtlingen in und um Fürth helfen
16.9.2015, 13:30 UhrGut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht: Die haupt- und ehrenamtlichen Helfer in Fürth (Informationen zum Landkreis finden Sie weiter unten) freuen sich über Kleider- und andere Sachspenden, mit denen sie die Neuankömmlinge versorgen können. Allerdings sollten alle, die etwas geben wollen, keinesfalls die Kiderlin-Turnhalle ansteuern. Dort gibt es nämlich keinerlei Möglichkeit, die Kleidung zu lagern.
Die richtige Adresse ist das ehemalige Möbelhaus Höffner in der Seeackerstraße, das schon länger Flüchtlinge beherbergt. Hier ist eine Kleiderkammer entstanden, möglich ist die Abgabe immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Wer es in diesem Zeitfenster nicht schafft: Spenden für die Flüchtlinge (am besten dazusagen) werden auch im Wertstoffhof Bislohe, Industriestraße 14, angenommen (Mo. bis Fr. 9 bis 19 Uhr, Sa. 9 bis 16 Uhr).
Bevor man den Kleiderschrank oder die Spielzeugtruhe durchforstet, sollte man auf der Seite www.fluechtlingshilfe-fuerth.de nachlesen, welche Sachen aktuell gebraucht werden. Denn die Lagerkapazitäten sind begrenzt, die Caritas-Mitarbeiter listen die benötigten Dinge daher immer konkret auf. Regelmäßig veröffentlichen auch die FN die Hinweise.
Wichtig: Es wurden so viele Spenden gebracht, dass das Lager der Kleiderkammer im Moment voll ist. In den nächsten Wochen können im Höffner-Haus daher nur noch folgende Dinge abgegeben werden: Koffer, Inline-Skates, Roller und andere Kinderfahrzeuge. Hier finden Sie die aktuellen Hinweise und die Liste mit den benötigten Dingen. Alle anderen Spenden sollen bitte, so die Caritas, zum Wertstoffhof in Bislohe gebracht werden.
Gebraucht wurden in letzter Zeit vor allem Herrensachen in kleinen Größen (S oder M). Für Frauen und Kinder ist die Kammer gut bestückt. Für Männer fehlten vor allem T-Shirts, leichte Jacken und lange Hosen in kleinen Größen, in S oder M. Mangelware waren für Männer oft Trainingsanzüge, Schlafanzüge, Unterwäsche und Schuhe, letztere in allen Größen. Für Frauen wurden Leggings und lange Röcke gesucht, für alle Bewohner Socken und Gürtel, Hausschlappen, Badelatschen, Flip Flops, Sportschuhe und Übergangsjacken. Mit dem Ende des Sommers werden auch wieder wärmere Sachen benötigt. Gerade für Kinder werden Winterjacken in allen Größen gebraucht.
Die Kleidung sollte noch gut erhalten sein, mit löchrigen oder verschmutzten Sachen hilft man nicht weiter. Nichts anfangen können die Helfer mit Abendgarderobe, Skibekleidung oder Trachten. Auch Haushaltsgeräte und Lampen, Matratzen und Bettwäsche sollen nicht gebracht werden.
Gut nutzen kann die Caritas dagegen generell Hygieneartikel, Plastiktüten zum Verpacken der Kleidung, Taschen, Rucksäcke oder Koffer, Fußbälle und Volleybälle, Wörterbücher, gebrauchte Fahrräder und Helme, aber auch Babytragetaschen, -nachttöpfe, Kinderwagen oder Buggys. Kindern kann man zum Beispiel mit Puppen und Barbies, Spielzeugautos und Stofftieren, aber auch mit Straßenkreide, Wachsmalstiften und Malblöcken eine Freude machen. Aber: Auch für diese Sachen ist im Lager im Höffner-Haus momentan kein Platz!
Die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZAE) in Zirndorf benötigt noch: Schuhe, Jacken und Hosen für Männer. Diese können nach telefonischer Voranmeldung bei Frau Baumgartl, Tel (0911) 695571, in der ZAE abgegeben werden.
Auch über diese Stellen kommen Kleiderspenden zu Flüchtlingsunterkünften: Rotes Kreuz Nürnberg und Caritas Nürnberg.
Wer lieber Zeit spenden möchte: Wegen der neuen Notunterkunft braucht die Kleiderkammer im Höffner-Haus mehr Freiwillige, auch schon ein bis zwei Stunden helfen. Mitmachen kann man auch bei vielen anderen Angeboten. Ein wichtiger Hinweis: In den vergangenen Wochen haben sich so viele neue Freiwillige gemeldet, dass derzeit nicht alle Anfragen bearbeitet werden können und manche Projekte in den bestehenden Strukturen "Aufnahmestopp" melden müssen. Es wird daher zurzeit bei jedem Projekt, das auf der Internetseite vorgestellt wird, vermerkt, ob gerade noch Helfer benötigt werden. Bitte ansehen! Hier geht's zu den Mitmach-Möglichkeiten.
Generell ist die Palette der Projekte sehr breit: Helfer übernehmen etwa die Aufsicht im Spielbereich im Höffner-Haus, kommen bei Begegnungsnachmittagen der Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche mit Asylsuchenden ins Gespräch und bieten sich als Übersetzer an.
Andere geben eine Einführung in die deutsche Sprache, engagieren sich beim Sportprogramm des TV 1860 oder werden „Gastgeber“ – Menschen, die Flüchtlinge zu sich zum Essen einladen oder mit ihnen etwas unternehmen, damit sie in Kontakt mit Fürthern kommen.
Für minderjährige Flüchtlinge werden immer wieder Pflegefamilien und Paten gesucht, für Erwachsene Wohnungen und Arbeitsplätze. Ihre Kurzporträts finden sich auf der Internetseite. Für Geldspenden haben Stadt und Caritas Konten eingerichtet.
Detaillierte Informationen und Ansprechpartner finden sich unter
www.fluechtlingshilfe-fuerth.de
Spendenkonten: Stadt Fürth, Sparkasse Fürth, IBAN: DE93 7625 0000 0000 0000 18, „Spende Flüchtlingsarbeit“.
Oder: Caritasverband Fürth, Sparkasse Fürth, IBAN: DE17 7625 0000 0040 0909 04
Auch im Landkreis kann man sich engagieren:
Das Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Cadolzburg wird in der nächsten Zeit bis zu 30 jugendliche Flüchtlinge beherbergen. Versorgt und betreut werden sie vom Kreisjugendamt, der Kirche und vielen ehrenamtlichen Helfern.
Kleiderspenden für die Jugendlichen - mit dem Kennwort "Flüchtlingshilfe" und idealerweise in Kartons und mit Angabe der Art der Kleidung und Größe - können im Wertstoffhof Veitsbronn-Siegelsdorf, Reitweg 12a, abgegeben werden (Mo. bis Fr. 9 bis 18 Uhr, Sa. 9 bis 16 Uhr). Benötigt wird Herbst- und Winterkleidung. Auch für Sachspenden (z.B. Brettspiele, Fußbälle) ist das die richtige Adresse. Bitte auch mit dem Kennwort "Flüchtlingshilfe" versehen.
Hygieneartikel wie Duschgel, Zahnbürsten und -pasta können im Pfarramt der Gemeinde, Greimersdorfer Straße 15, abgegeben werden (Mo. bis Fr. 9 bis 12 Uhr), Tel. (09103) 8218. Dort kann man auch ehrenamtliche Mitarbeit anbieten.
Achtung: Spenden gesammelt hat auch die katholische Gemeinde St. Otto. Doch inzwischen sind die Lagerkapazitäten erschöpft. Hier heißt es nun ebenfalls: Spenden bitte zum Wertstoffhof Veitsbronn/Siegelsdorf bringen.
Obermichelbach bereitet sich auf die Aufnahme von 200 Flüchtlingen vor. Die Notunterkunft in einer Gewerbeimmobilie in Untermichelbach wird wohl bis Ende 2017 gebraucht. Es hat sich bereits ein kleines Team von Ansprechpartnern für Helfer gebildet. Die Hilfe wird auf der Facebookseite "Flüchtlingshilfe Obermichelbach" koordiniert. Viele Anwohner haben dort schon konkrete Angebote hinterlassen, vom Dolmetschen bis zu Kleider- und Spielzeugspenden. Mehr Informationen erhalten Helfer in Kürze auf der Facebookseite.
Eine Informationsveranstaltung für alle Bürger, die Fragen haben, findet am Donnerstag, 24. September, ab 20 Uhr, in der Bürgerhalle statt.
In Zirndorf engagiert sich seit Jahren die Asylgruppe Zirndorf der evangelischen Gemeinde St. Rochus für die Asylbewerber, die in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf ihre ersten Tage und Wochen verbringen. Der Helferkreis wurde vielfach ausgezeichnet. Wer mitmachen will, kann zum Beispiel beim "Café International" mitarbeiten, das Begegnungen ermöglicht, bei den Deutschkursen, kann sich als Begleiter bei Behördengängen und Arztbesuchen anbieten oder das Team bei der Betreuung der Flüchtlingskinder unterstützen. Kontakt: Gemeindepädagoge Erwin Bartsch, Tel. (0911) 609336.
Die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZAE) in Zirndorf benötigt noch: Schuhe, Jacken und Hosen für Männer. Diese können nach telefonischer Voranmeldung bei Frau Baumgartl, Tel (0911) 695571, in der ZAE abgegeben werden.
Mehr Informationen zur Asylgruppe von St. Rochus gibt es unter www.zirndorf-evangelisch.de und auf der Facebookseite "Asylgruppe Zirndorf".
Für Geldspenden hat die Asylgruppe folgendes Konto eingerichtet: Sparkasse Fürth, DE87 7625 0000 0000 0273 83, BLZ 76250000, Konto 27383, Verwendungszweck "Flüchtlingsarbeit".
Wer Mitglied im "Freundeskreis Asyl" wird, kann hier nachhaltig Unterstützung anbieten.
In Veitsbronn wird ein ehemaliges Altenheim kurzfristig ebenfalls zum Notquartier für 150 Asylsuchende. Ursprünglich hatte die Regierung von Mittelfranken das Gebäude im Blick, um Kontingentflüchtlinge unterzubringen, die schon ein Bleiberecht haben, aber noch eine Wohnung suchen. Doch vorerst ist ein Notquartier dringlicher. Ein Helferkreis bildet sich gerade, das Engagement koordinieren wird der Gemeinde-Jugendpfleger Igor Ninic (Tel. 7520831).
Das erste Treffen findet am Montag, 21. September, um 20 Uhr in der Zenngrundhalle statt.
Der Artikel wurde am 18. September, um 12.50 Uhr aktualisiert.
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