U-Bahn-Schlägerei: Verdächtige kommen frei
22.8.2013, 18:44 UhrDie Verdächtigen wurden am Donnerstag ausführlich vernommen. Grundsätzlich räumten sie dabei eine Auseinandersetzung ein, so Antje Gabriels-Gorsolke von der Pressestelle der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Weitere Details zu ihren Aussagen wollte sie nicht nennen. Es müssen schließlich erst weitere Zeugen vernommen werden. Die Staatsanwaltschaft wolle diese nicht in ihren Aussagen beeinflussen. Da die vier Jugendlichen sehr jung sind und bislang strafrechtlich auch noch nicht in Erscheinung getreten sind, habe die Staatsanwaltschaft keinen Haftantrag gegen die Verdächtigen gestellt, so Gabriels-Gorsolke.
Er sei froh, dass die Fahndung nach der Schlägerbande erfolgreich verlaufen sei, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Auch ich bin über die Gewalttätigkeit der Täter erschüttert."
Die vier Männer werden beschuldigt, am Montag einen 26-jährigen Fürther zusammengeschlagen zu haben, nachdem dieser drei junge Frauen verteidigt hatte. Die damals noch unbekannten Täter flüchteten, nachdem Passanten dem jungen Mann zu Hilfe geeilt waren. Als er die U-Bahn verließ, um nach Hause zu gehen, fing ihn die Gruppe ab und schlug erneut auf ihn ein. Dabei wurde er bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, waren die Täter verschwunden.
Die Polizei begann sofort mit der Fahndung nach den Schlägern und wertete die Überwachungsvideos vom Fürther Hauptbahnhof aus. Die zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Täter wurden dabei beim Verlassen des Bahnsteiges gefilmt. Polizeiinterne Hinweise führten dann auf die Spur von zunächst drei Tatverdächtigen. Am Donnerstagmorgen wurden dann zwei der drei Verdächtigen festgenommen und befragt. Wenig später tauchte auch noch der dritte mutmaßliche Schläger auf der Fürther Polizeiinspektion in Begleitung eines Verwandten und des vierten Tatverdächtigen auf.
Die Tatverdächtigen, ein 18-jähriger Heranwachsender und drei 14, 16 und 17 Jahre alte Jugendliche wohnen alle in Fürth und haben einen Migrationshintergrund. Bei der Fahndung gingen die Beamten aufgrund von Zeugenaussagen noch davon aus, dass die Jugendbande möglicherweise einen türkischen Hintergrund habe. Dies hat sich jedoch – sollten die Verdächtigen die Tat wirklich begangen haben – nicht bewahrheitet.
Dieser Artikel wurde um 18.41 Uhr aktualisiert.
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