Unbehagen über den A73-Ausbau wächst

23.2.2013, 10:00 Uhr
Unbehagen über den A73-Ausbau wächst

© Harald Sippel

Quasi im zweiten Anlauf haben sich Fürths Kommunalpolitiker zum klaren Bekenntnis durchgerungen. In einer ersten Stellungnahme zu den Planungen, im Herbst 2010, hatte der städtische Bauaussschuss noch keine Bedenken geäußert — abgesehen vom Grünen-Vertreter Harald Riedel, der sich schon damals gegen den Ausbau aussprach und in der jüngsten Stadtratssitzung noch einmal daran erinnerte. Er freue sich, dass es nun doch zum Sinneswandel komme.

Die Befürchtung: Wenn Nürnberg den Bau des 1,8 Kilometer langen Tunnels realisiert und damit eine kreuzungs- und staufreie Fahrt auf dem Frankenschnellweg ermöglicht, hat das einen unerwünschten Effekt. Die Route wird dann auch als willkommene Abkürzung zwischen den Autobahnen im Norden und Süden der beiden Städte genutzt — mit entsprechend höherer Fahrzeugfrequenz, insbesondere im Schwerlastverkehr.

Beschwichtigende Erkenntnisse einer Expertise zieht man in Fürth in Zweifel. Dass die Meinung der kleineren Nachbarstadt überhaupt noch einmal gefragt ist, liegt an zusätzlichen Lärmberechnungen der Stadt Nürnberg für die Stadtteile Poppenreuth, Ronhof, Kronach, Steinach und Herboldshof, zu denen Stellung genommen werden muss.

Nicht nur der Inhalt, auch die Form geht den Fürthern gegen den Strich: Die Unterlagen seien „wenig detailliert und unvollständig“, wird moniert, eine enthaltene Verkehrsprognose als ungenügend bezeichnet; die Nürnberger sollen deshalb nachgebesserte Versionen erneut öffentlich auslegen, so die Forderung.

Der städtische Baureferent Joachim Krauße macht sich zum Fürsprecher geplagter Anwohner: Bereits jetzt sei auf dem Frankenschnellweg ein Lärmniveau erreicht, „das auch eine noch so kleine Erhöhung nicht zulässt“. Innerhalb von 40 Jahren habe sich die Belastung verdoppelt, wenig präzise formulierte Gesetze hätten gleichzeitig effektiven Lärmschutz verhindert, sagt Krauße.

Während der Planauslegung hatte sich der Ärger der Betroffenen Bahn gebrochen: „Hochgradig erregt“ seien einige von denen gewesen, die im Januar und Februar die Schriftstücke im Fürther Stadtplanungsamt einsehen wollten. Doch auch in Nürnberg selbst gibt es hartnäckigen Widerstand: Dort kämpft ein Aktionsbündnis gegen den Ausbau, der rund 400 Millionen Euro verschlingen soll. In Fürth haben auf politischer Ebene die Grünen mobil gemacht. Ihr Motto: „Nürnberg will den Tunnel — Fürth bekommt den Dreck und Lärm“

 

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