Verkauf des Fürther Hauptbahnhofs kurz vorm Abschluss
3.7.2018, 06:00 UhrWirtschaftsreferent Horst Müller hatte in der jüngsten Sitzung des Stadtrats mitgeteilt: Die Bahn sei sich mit einem Interessenten in allen Punkten einig. Und: Aus Sicht des Rathauses sei das ein "absoluter Wunschinvestor". Den Namen indes nannte Müller immer noch nicht, weil der Vertrag noch nicht unterschrieben sei und von "gewissen Gremien der Bahn" abgesegnet werden müsste.
Letzteres könne sich noch hinziehen, weshalb der Verkauf unter Umständen erst nach der Sommerpause offiziell wird. Bei dem Investor handelt es sich um ein regionales Unternehmen, das, so hatte es Oberbürgermeister Thomas Jung bereits 2017 formuliert, eine gewisse "Denkmalaffinität" habe.
"Nicht, wenn wir unseren Wunschinvestor bekommen"
Wie berichtet, hatten die Grünen wiederholt gefordert, die Stadt solle ihr Vorkaufsrecht nutzen, um im Bahnhof Raum für Kultur, Jugend und soziale Zwecke zu schaffen. Doch Müller winkt ab. Das wäre ihm zufolge nur dann eine Option, wenn ein Fonds das Gebäude zu Spekulationszwecken hätte kaufen wollen. "Aber nicht, wenn wir unseren Wunschinvestor bekommen." Dieser, so verspricht es der Wirtschaftsreferent, werde Restaurierung und Nutzung in enger Abstimmung mit der Stadt angehen.
Stichwort Nutzung: Die Bahn lässt sich vertraglich zusichern, ihr Kundencenter auch nach einem Verkauf betreiben zu können. Die Stadt Fürth will ebenfalls Räume mieten – für die Tourist-Info etwa, aber beispielsweise auch für Künstlerateliers. Für Müller steht allerdings fest: "Wir reden hier nur über eine kommunale Teilnutzung." Kaufpreis und Renovierungskosten seien so hoch, dass der Investor zusätzlich zahlungskräftigere private Unternehmen als Mieter gewinnen müsse. Müller jedenfalls hofft, dass das marode Bahnhofsgebäude "in überschaubarer Zeit" wieder ein Erscheinungsbild bietet, das einer Stadt wie Fürth gerecht wird.
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