Wohnhausbrand in der Fürther Südstadt
9.2.2013, 16:11 UhrLaute Schreie schreckten die Hausbewohner kurz nach 13 Uhr aus der Mittagsruhe. Ein Bewohner im ersten Stock sah aus dem Bürofenster die Stichflamme aus der Nachbarwohnung und alarmierte seine Freundin, die gerade unter der Dusche stand. Sie packten eilends die notwendigsten Dinge und stürzten hinaus ins bereits verrauchte Holztreppenhaus. Im 3. Stock weckte derweil Moritz L. seinen noch schlafenden Bruder, der wie die junge Frau unter der Dusche zunächst an einen üblen Scherz dachte.
Doch der Brandgeruch, die Rufe und das Durcheinander machten ihm schnell klar, dass ein Unglück geschehen sein musste. Zusammen mit seinem Bruder und dessen Freundin, entkamen auch sie, wie die meisten Bewohner des Hauses über die Holztreppe des Stiegenhauses den Flammen. Weil die Türen der verlassenen Wohnungen nicht geschlossen wurden, drang der Rauch bis in die letzten Winkel.
Als die Berufsfeuerwehr mit einem Löschzug und 18 Mann am Brandort eintraf, stand eine etwa 150 Quadratmeter große Wohnung im ersten Stock bereits in hellen Flammen. Im dritten Stock stand ein Mann an einem Fenster und rief um Hilfe. Er wurde ebenso mit der Drehleiter in Sicherheit gebracht, wie eine nicht gehfähige Frau, die mit einer Krankentrage über die Drehleiter geborgen wurde.
Die Bewohnerin der brennenden Wohnung hatte sich mit ihren drei Kindern selbst retten können. Für die vier Katzen kam jede Hilfe zu spät - sie erstickten. Polizisten, die bereits vor der Feuerwehr eingetroffen waren, hatten die wieder verschlossene Tür zur brennenden Wohnung aufgebrochen. Dabei verletzte sich ein Beamter an einer Türglasscheibe.
In einem inzwischen vorgefahrenen Linienbus fanden die aus den Wohnungen geflüchteten zunächst Unterschlupf. Das Rote Kreuz, das mit 20 Einsatzkräften und mehreren Rettungswagen vor Ort war, kümmerte sich um Unterkünfte in Hotels. Die meisten Bewohner kamen jedoch bei Freunden oder Verwandten unter.
Zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr waren zehn Mann der Freiwilligen Feuerwehr Fürth gekommen. Etwa eine Stunde dauerte es nach den Worten von Einsatzleiter Michael Weilgony, bis das Feuer gelöscht und das Gebäude gelüftet war. Die infra sperrte Gas und Wasser ab. Das Haus wird einige Tage unbewohnbar bleiben.
Während der Lösch- und Aufräumungsarbeiten war die Schwabacher Straße zwischen Kaiser- und Holzstraße gesperrt. Polizeibeamte leiteten den Verkehr um. Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken übernahm vor Ort die ersten Ermittlungen zur Erforschung der Brandursache.
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