Zäher Kampf gegen den S-Bahn-Verschwenk

3.6.2013, 07:00 Uhr
Die Stadt kämpft dafür, dass die S-Bahn - hier der Abschnitt im Fürther Bogen - entlang der Bestandstrasse gebaut wird.

© André De Geare Die Stadt kämpft dafür, dass die S-Bahn - hier der Abschnitt im Fürther Bogen - entlang der Bestandstrasse gebaut wird.

Christian Schmidt machte sich nach eigenen Angaben kürzlich noch einmal persönlich bei Bahn-Vorstand Volker Kefer für die Fürther Pläne stark. Die Antwort war deutlich: „Die Bahn ist noch nicht einmal mehr zu Gesprächen mit der Stadt Fürth bereit“, bedauert Schmidt. In einer gemeinsamen Erklärung zeigten sich die drei Abgeordneten parteiübergreifend „sehr enttäuscht“ darüber.

Ihr Engagement werde weitergehen, kündigten sie an. Kommende Woche werde sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, der der Stadt Fürth in dieser Angelegenheit bereits den Rücken gestärkt hat, erneut mit dem Thema befassen.

„Wir hoffen auf die Einsicht der Beteiligten und darauf, dass doch noch erreicht werden kann, dass sich die Deutsche Bahn AG und das Bayerische Wirtschaftsministerium mit den Fürther Anliegen noch einmal ernsthaft beschäftigen.“ Träger des Projekts ist der Freistaat. Wie berichtet, will die Bahn die S-Bahn mit einem Schwenk durchs Knoblauchsland in Richtung Erlangen führen. Die Stadt Fürth hingegen wehrt sich seit den 90er Jahren dagegen; sie will, dass die S-Bahn entlang der bestehenden Strecke nach Erlangen fährt.

„Wir sind dankbar für die politische Unterstützung und hoffen, dass sie noch Erfolg hat“, sagte nun Baureferent Joachim Krauße auf Anfrage. Die Bahn zeige in der Tat keine Gesprächsbereitschaft. „Aus ihrer Sicht liegt der Ball jetzt beim Eisenbahnbundesamt.“ Die Behörde entscheidet über das Vorhaben im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens.

Derweil pocht die Stadt vor Gericht auf die Herausgabe weiterer wichtiger Unterlagen, die einem Nutzen-Kosten-Vergleich zugrundeliegen, bei dem laut Bahn die Schwenklösung besser abgeschnitten hat. Mit der Zurückhaltung dieser Unterlagen mache sich die Bahn unglaubwürdig, kritisieren die Abgeordneten.

 

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