Zumindest das Dach wird entfernt
19.6.2013, 22:00 UhrDass Fürths Hauptbahnhof im derzeitigen Zustand alles andere als ein Schmuckstück für die Stadt ist, hat Rüdiger Grube längst mitbekommen. Der Bahnchef war ja seit 2010 stets beim Metropolmarathon dabei – und wurde jedes Mal erneut seitens der Stadt oder von den FN auf den Bahnhof angesprochen.
Erste Pläne für das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude wurden im März im Fürther Rathaus Oberbürgermeister Thomas Jung und Baureferent Joachim Krauße vorgestellt (wir berichteten). Demnach überlegt die Bahn, den Mittelteil zu behalten und den Westflügel für Investitionen zur Verfügung zu stellen, den Ostflügel wiederum könnte die Stadt erwerben.
Er sehe das Projekt auf einem guten Weg, sagte jetzt Thomas Jung den FN. Das Wiedersehen nutzte er offenbar, um Grube für die Belange des Denkmalschutzes zu sensibilisieren: Nach eigenen Worten hat Jung „bekräftigt“, dass es wichtig sei, dass „alle Entwicklungen im Konsens mit dem Denkmalschutz laufen“. Er wolle „keinen weiteren großen Denkmalstreit in Fürth haben“.
Alles, was erneuert werden müsse, „sollte von Anfang an sauber mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden“. Bei der Bahn scheint das auf fruchtbaren Boden zu fallen: Laut Jung wurde bereits einen Termin mit dem Landesamt für Denkmalpflege vereinbart. Im August will man sich treffen.
Auch mit seinem zweiten Anliegen fand Jung Gehör: Es ging um die hässliche Laderampe der Deutschen Bahn, die, wie berichtet, von den Gleisen aus den Blick auf das Multiplex verstellen würde, das bis Ende des Jahres an der Gebhardtstraße errichtet werden soll. Die Rampe dockte einst an die Lagerhallen im früheren Güterbahnhof an, die zugunsten des Kinos abgerissen wurden. Heute ist sie völlig marode — und unnütz.
Die DB Netz AG hatte auf FN-Anfrage im Mai mitgeteilt, dass das Unternehmen kein Geld in die Entfernung der Laderampe stecken wolle. Die Abrisskosten, hieß es, könnten leicht in den sechsstelligen Bereich steigen. Kinobetreiber Alfred Ach wünschte sich, dass die Bahn wenigstens das ausladende Dach samt der Stahlträger beseitigen würde — und so soll es nun Jung zufolge kommen. Die Bahn habe zugesagt, die Dachkonstruktion zu entfernen. Er habe Grube bereits vor dem Marathon einen Brief geschrieben und nun nachgefasst. Die Rampe zu entfernen, wäre hingegen ein „Riesenaufwand“, Leitungen, die sich darin verbergen, müssten verlegt werden.
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