111 Freunde aus Frankenmuth kommen zur Kirchweih

30.08.2012, 15:32 Uhr
111 Freunde aus Frankenmuth kommen zur Kirchweih

© Marianne Natalis

Bereits im Juni waren über 100 Gunzenhäuser über den großen Teich geflogen, um in der kleinen Stadt im Herzen Michigans schon einmal kräftig zu feiern. Das damalige Fest war laut Bürgermeister Joachim Federschmidt „eine Vorlage für uns“. Entsprechend soll das Ereignis auch in Mittelfranken ordentlich gewürdigt werden.
In Erinnerung geblieben ist den Teilnehmern der Reise nicht zuletzt der überaus herzliche Empfang, den die Frankenmuther ihren Gästen aus dem fernen Deutschland bescherten. So wurden die drei Busse von der Polizei in den Ort eskortiert und beim Aussteigen nicht nur von ihren Gastfamilien, sondern auch vielen Einheimischen begrüßt. Ein ähnliches Willkommen wollen die Verantwortlichen um Bürgermeister Federschmidt, Pressereferentin Ingeborg Herrmann und der Vorsitzende des Freundeskreises Frankenmuth, Renate Herrmann, den 111 Besuchern aus der „sister city“ nun auch in der Altmühlstadt bereiten. Zunächst werden sich die Busse mit den beiden Reisegruppen gegen 11 Uhr auf dem Parkplatz Oettinger Straße treffen und von dort weist ihnen die Gunzenhäuser Polizei den Weg zur Stephani-Schule. Dort spielt ihnen die Jugendkapelle ein Ständchen und die Gastfamilien werden „ihre“ Frankenmuther in Empfang nehmen.
Viel Zeit zum Durchschnaufen und, so sich Gastgeber und Gäste nicht bereits von früheren Besuchen kennen, zum ersten gegenseitigen Beschnuppern bleibt allerdings nicht, denn bereits um 15 Uhr steht die Eröffnung der Kirchweih auf dem

Marktplatz auf dem Programm. Ein besonderer erster Höhepunkt ist dann um 19 Uhr sicher das Konzert des Frankenmuther Chors zusammen mit der Kantorei und dem Posaunenchor sowie Kirchenmusikdirektor Bernhard Krikkay. Außergewöhnlich ist, dass es sich bei dem amerikanischen Ensemble um einen Projektchor aus Mitreisenden handelt. Die 35 Sängerinnen und Sänger werden von Dr. Scott Hyslop betreut.
Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der evangelischen Stadtkirche. Geschlossen geht es anschließend zu den Altmühlauen an der Promenade, wo das Labyrinth eingeweiht wird. Die 240 Meter langen, verschlungenen Wege haben dabei durchaus Symbolcharakter. Sie versinnbildlichen laut Renate Herrmann ebenso den beschwerlichen Weg der Auswanderer nach Frankenmuth wie das Leben eines jeden Einzelnen. Und im Zentrum steht die freundschaftliche Verbundenheit mit Frankenmuth, was nicht nur durch die in den Boden eingelassenen Wappen der beiden Städte verdeutlicht wird, sondern auch durch den Tulpenbaum im Herzen des Labyrinths.
Außerdem erhält zu diesem Anlass der Fußgängersteg über die Altmühl einen Namen. Fortan steht sie als „Brücke der Freundschaft“ für die städtepartnerschaftlichen Verbindungen nicht nur mit Frankenmuth, sondern auch mit dem französischen Isle. Nicht zuletzt deshalb wird an diesem Wochenende auch eine Delegation aus dem Ort im Limousin erwartet.
Bereits um 14 Uhr lockt der Schäfertanz auf den Marktplatz und um 18 Uhr fahren die Busse nach Ramsberg. Dort wartet bereits die „MS Brombachsee“, um zum offiziellen Festabend in See zu stechen.
Eine Premiere wird am Montag um 9.30 Uhr im Haus des Gastes über die Bühne gehen. Das erste deutsch-amerikanische Wirtschaftsgespräch steht dort auf dem Programm. Neben Vertretern der Wirtschaft aus Michigan und Mittelfranken werden auch Honorarkonsul Frederick W. Hoffmann, US-Generalkonsul Bill Moeller aus München sowie Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel erwartet werden. Parallel dazu wird eine englischsprachige Stadtführung angeboten oder wahlweise eine Busfahrt zu Betrieben, die erneuerbare Energie produzieren.
Nachmittags führt natürlich kein Weg am Kirchweihfestzug vorbei. Zum 100. Mal wird sich der Gaudiwurm durch die Altmühlstadt schlängeln, angeführt von den beiden Bürgermeistern Gary Rupprecht und Joachim Federschmidt, den Gästen aus den USA sowie Vertretern des Stadtrats und des Freundeskreises. Wer möchte, kann den Tag, wie bereits am Samstag, mit einem Kirchweihbesuch abrunden, im Bierzelt sind für die amerikanischen Besucher Plätze reserviert.
Am Dienstag heißt es für die erste Reisegruppe bereits Abschied nehmen, eine zweite Gruppe bleibt noch bis Mittwoch früh und hat am Dienstag die Möglichkeit, einiges über Weißenburg und die Römer sowie das Schnapsbrennen in Großweingarten zu erfahren.
Besonders gut im Gedächtnis ist den Gunzenhäusern, die bereits im Juni in Frankenmuth das Partnerschaftsjubiläum feiern konnten, geblieben, wie freundlich auch die Geschäftswelt auf die Gäste aus Deutschland reagiert hat. Überall wurden die Gunzenhäuser mit Willkommensschildern begrüßt. Eine ähnlich herzliche Atmosphäre sollen auch die Frankenmuther im Zentrum des Seenlands vorfinden. Deshalb hatte die Stadt bereits vor Wochen einen Malwettbewerb für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren ausgerufen. Die Resonanz war hervorragend und die kleinen Künstler haben viele tolle Ideen zu Papier gebracht. Diese hat die Stadt als Plakate drucken lassen, die die Geschäftsleute nun in ihre Schaufenster hängen sollten.

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