Die meisten Kinder kehren in ihr familiäres Umfeld zurück
05.10.2012, 15:47 Uhr
Zu der kleinen Jubiläumsfeier im Hofe der Tagesstätte in der Krankenhausstraße konnte der Gesamtleiter der Kinder- und Jugendhilfe Bezzelhaus, Frank Schuldenzucker, eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, darunterLandrat Gerhard Wägemann mit den beiden Sachgebietsleitern Angela Laumer (Leitung Sozialdienst) und Stefan Lahner (Leiter der Wirtschaftlichen Jugendhilfe). Der Landkreis ist über das Jugendamt Hilfeträger, für den das Bezzelhaus in Subsidiaritätsprinzip dieses Hilfeangebot leistet. Ein Willkommen galt 2. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, ferner den Schulleitern Claudia Böllhof-Schwitajewski ( Stephani-Grundschule), Lothar Domaschke (Stephani-Mittelschule) und Christian Pfaller (Leiter des Sonderpädagogischen Förderzentrum Gunzenhausen). Von Seiten des Vereins „Kinder- und Jugendhilfe Bezzelhaus“ waren dessen 2. Vorsitzender Franz Müller und Kassier Franz Sudler zugegen. Auch der ehemalige Heimleiter des Bezzelhauses, Diakon Manfred Lutz, ware gekommen.
Ein wesentliches Kriterium für die Aufnahme eines Kindes in die HPT ist für Landrat Wägemann das Vermeiden einer stationären Unterbringung. Dies ist in allen Fällen nur dann gewährleistet, wenn intensive Elternarbeit stattfindet. Der aktuelle Tagessatz beträgt in der HPT derzeit 95 Euro. Wenngleich auf den ersten Blick die Halbtages-HPT-Betreuung im Vergleich zur Tag- und Nachtbetreuung sehr teuer erscheint, relativiert sich dies im zweiten Blick dadurch, dass bei der HPT-Betreuung Öffnungstage abgerechnet werden, bei der Heimerziehung aber Kalendertage. Die Betreuung an den 200 Öffnungstagen der HPT schlägt sich mit rund 20 900 Euro je Platz zu buche. Steigende Fallzahlen in der Jugendhilfe zeigen einen wachsenden Bedarf an HPT-Plätzen. Darauf gilt es zu reagieren und der Landkreis stellt sich dieser Problematik.
Erfreut zeigt sich der Landkreischef darüber, dass eine interne Überprüfung im Jugendamt ergeben hat, dass im Jahr 2010 von 20 „HPT-Kindern“ 19 in ihr familiäres Umfeld entlassen werden konnten. „Dieses Ergebnis erfülle einen mit Freude und auch mit Stolz“, sagte Wägemann. Gute Ergebnisse seien aber in erster Linier der Leitung des Bezzelhauses und seinem äußerst qualifizierten Mitarbeitern zu verdanken.
Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Fitz gab ein bekennendes, klares „Ja“, für die Fürsorge für Kinder und Jugendliche ab. Der Landkreis und auch die Stadt Gunzenhausen stünden zu dieser Einrichtung.
Frank Schuldenzucker stellte einen immer höher werdenden Erziehungsbedarf fest, bedingt durch mehr psychiatrische Hintergründe in den Familien und bei den Kindern. Aufgabe der hochqualifizierten pädagogischen Fachkräfte, Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen, Psychologen, Pädagogen und Erzieherinnen sei es, alle Teilaspekte zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.
Schuldenzucker bedankte sich bei den Verantwortlichen im Landkreis, die durch ihr beharrliches Engagement immer an den Heilpädagogischen Tagesstätten festgehalten haben. Mit einem Blumengebinde bedankte er sich bei Barbara Hering, die ihr 20-jähriges Dienstjubiläum in der HPT feiern kann. Sie ist als Bereichsleiterin das Herzstück der Einrichtung.
Kinder gaben in einer Bilddokumentation Einblick in die vielfältigen Aufgaben. Nach dem Anschneiden der großen Geburtstagstorte nutzten Gäste und Besucher die gebotene Möglichkeit, sich noch näher über die Arbeit in der Heilpädagogischen Tagesstätte zu informieren.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen